Wissenschaftler der halleschen Universitäts-HNO-Klinik mit zwei Broicher-Preisen ausgezeichnet

Der Physiker Prof. Torsten Rahne und der Mediziner Dr. Ingmar Seiwerth sind bei der Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie jeweils mit dem 1. Platz des Broicher-Preises geehrt worden. Prof. Rahne erhielt den Preis in der Kategorie „Experimentelle Forschung“ für seine Arbeit „Dimensionen von Mastoiden und ihre Konsequenzen für die Geometrie transkutaner Knochenleitungsimplantate“. Dr. Seiwerth wurde in der Kategorie „Klinische Forschung“ für seine Arbeit zum Thema „Erfahrungen mit dem teilimplantierbaren Knochenleitungshörgerät Bonebridge: Computer-assistierte präoperative 3D-Planung und audiologische Ergebnisse bei Erwachsenen und Kindern“ ausgezeichnet.

Preisübergabe an apl. Prof. Torsten Rahne

Preisübergabe von Tagungspräsident Prof. Werner (r.) an apl. Prof. Torsten Rahne

Preisübergabe Seiwerth

Preisübergabe von Prof. Werner (r.) an Dr. Ingmar Seiwerth

Damit ging der erste Platz in beiden Kategorien an die hallesche Universitätsmedizin und zum ersten Mal überhaupt in seiner Geschichte an eine einzige Klinik. „Das ist schon sehr ungewöhnlich, deshalb freuen wir uns sehr darüber“, sagt Prof. Dr. Stefan Plontke, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Universitätsklinikum Halle (Saale). Die beiden ersten Plätze des Broicher-Preises sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

Die beiden Preisträger setzten sich bei der Preisvergabekommission gegenüber knapp 300 Mitbewerbern durch. Die geehrten Arbeiten sind aus einer intensiven Forschungskooperation zwischen der Universitäts-HNO-Klinik und PD Dr. Florian Radetzki vom Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (DOUW) des halleschen Universitätsklinikums entstanden.

Der vom Kölner Arzt Franz-Joseph Broicher gestiftete Preis für die besten wissenschaftlichen Posterpräsentationen wird jährlich bei der Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie vergeben. Bewertet wird nicht allein die wissenschaftliche Arbeit, sondern vor allem auch, wie geschickt didaktische und graphische Mittel eingesetzt wurden, um den wissenschaftlichen Inhalt verständlich und eindrucksvoll zu vermitteln.

HalOx-Vortrag von Prof. Benedikt Kessler zum Ubiquitin-System als Zielstruktur in der Krebstherapie

Der nächste Vortrag der „HalOx International Lecture Series Disease Biology and Molecular Medicine“ am Montag, dem 30. Mai 2016 um 19 Uhr, widmet sich dem Thema: „Das Ubiquitin-System als Zielstruktur in der Krebstherapie – neue therapeutische Ansätze mit Chemoproteomics“. Referent ist Prof. Benedikt Kessler, der am Nuffield Department of Medicine der Universität Oxford forscht. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten, der Veranstaltungsort ist der Historische Saal des Stadtmuseums im Christian-Wolff-Haus in Halle, Große Märkerstraße 10.

Halox_KesslerDie Regulation der Lebensdauer eines Proteins ist ein Schlüssel für viele biologische Prozesse. Wenn Proteine ​​das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, werden sie oft aufgrund der Anlagerung von Ubiquitin (Ub) modifiziert. Dies führt nicht nur zur Beseitigung schadhafter Proteine, sondern dieser Vorgang ist auch an der physiologischen, proteolytischen Steuerung von Prozessen wie der Transkription, Signaltransduktion und Zellzyklusübergängen beteiligt.

Bisher haben sich Analysen auf die Ubiquitin-Anbindung konzentriert, einem Prozess für den bislang mehrere hundert Ub-Enzyme, sogenannte E3-Ligasen, charakterisiert wurden. Viel weniger ist über Enzyme bekannt, die das Ub vom Substratprotein entfernen, wobei auch hier bereits mehrere hundert Gene identifiziert wurden, die sich Konsensusmotive für deubiquitylylierende Enzyme (DUBs) teilen. Diese Vielzahl ist nicht mit einer einfachen Recycling-Funktion zu vereinbaren, sondern legt nah, dass es eine Reihe von spezifischen (aber noch weitgehend unentdeckten) biologische Funktionen dieser Aktivität gibt. Mitglieder der DUB-Familie sind bereits dafür bekannt, neoplastische Transformation zu fördern und an der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen mitzuwirken. Deshalb stellen sie attraktive Ziele für die Arzneimittelentwicklung dar.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Kessler analysiert eine bestimmte Untergruppe der deubiquitylylierunden Enzymfamilie, die eine Ovarialtumor-Domäne enthält. Die Funktion dieser Klasse von Proteinen ist weitgehend unbekannt. Genutzt wird eine Tandem-Affinitätsreinigungsmethode, um Proteininteraktionspartner zu finden sowie ein Proteomik-Ansatz mit Proteasesubstraten, um Substrate zu identifizieren und somit Ansatzpunkte für die genetische und biochemische Analyse der OTU-Funktion. Bisher durchgeführte Studien belegen eine zentrale Rolle für OTUs, insbesondere von OTUB1 bei der Regulation von Zellinvasion und Morphologie über ihre modulierende Wirkung auf die Stabilität von kleinen GTPasen. Insbesondere werden die Auswirkungen dieser molekularen Wechselwirkungen im Rahmen der Wirt-Pathogen-Interaktionen und Tumorgenese untersucht.

Prof. Kessler hat an der ETH Zürich Biochemie und Organische Chemie studiert, seinen PhD in Lausanne erworben und ist danach mit seiner Familie nach Boston, USA, gegangen, um an der Harvard Medical School zu forschen. Nach einigen Jahren in den USA ist er nach Oxford gewechselt, wo er sein eigenes Labor aufgebaut hat. Er forscht in den Bereichen Immunologie, Infektionskrankheiten und Krebs-Biologie.

 

Gäste aus dem Sudan absolvieren vierwöchigen Intensivkurs in Strahlentherapie und Notfallmedizin

Die Universitätsmedizin Halle (Saale) hat derzeit Gäste aus dem Sudan. Mit Alaa Ibrahim Abdelhafeez Mohamed und Ahmed Adam sind eine Intensiv- und Notfallmedizin-Fachkraft sowie ein Radiologie-Assistent aus dem nordostafrikanischen Land für vier Wochen in der Saalestadt. „Sie absolvieren hier ein sogenanntes Intensivtraining“, erläutert PD Dr. Dieter Worlitzsch, Chefarzt der Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Halle, der sich seit 2011 um den akademischen Austausch mit der Universität von Gezira in Wad Medani im Sudan kümmert.

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Begrüßung der sudanesischen Gäste: Prof. Michael Bucher, Ahmed Adam, PD Dr. Dieter Worlitzsch, Alaa Ibrahim, PD Dr. Thomas Klöss, Prof. Dirk Vordermark (v.l.n.r.)

Die Kooperation zwischen den Medizinischen Fakultäten Halle und Wad Medani selbst besteht schon länger und wird seit acht Jahren auch vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. Im Rahmen des Projektes findet jedes Jahr eine einwöchige Summer School in Wad Medani (Sudan) statt, an der bis zu neun Mitarbeiter des Universitätsklinikums Halle/Saale teilnehmen. Zudem können bis zu drei Wissenschaftler aus Wad Medani für bis zu einen Monat nach Halle kommen – so wie Alaa Ibrahim und Ahmed Adam, die sowohl die Reisekosten und die Unterbringung als auch ein kleines Taschengeld finanziert bekommen. Beide bleiben noch bis zum 28. Mai in Halle. Weiterlesen

202 Ärzte und Ärztinnen ins Berufsleben verabschiedet

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Die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat in der Aula im Löwengebäude 202 Absolventinnen und Absolventen mit dem traditionellen Festakt ins Berufsleben verabschiedet. Die jungen Ärzte und Ärztinnen hatten 2015 ihr Studium beendet, acht von ihnen mit dem Ergebnis „sehr … Weiterlesen

15 Projekte der Unimedizin Halle werden in neuer Roux-Förderphase finanziell unterstützt

Die Entscheidung für die Förderung von Projekten der Universitätsmedizin Halle über das integrierte Wilhelm-Roux-Programm ist gefallen. Insgesamt 15 Projekte sind für die Förderung ausgewählt worden. Sieben Projekte sind dabei dem Forschungsschwerpunkt „Epidemiologie und Pflegeforschung“ zuzuordnen und acht dem Forschungsschwerpunkt „Molekulare Medizin der Signaltransduktion“. Der Förderzeitraum beginnt im Frühsommer und erstreckt sich auf maximal zwei Jahre. Die Fördersumme beträgt insgesamt etwa 2,2 Millionen Euro für beide Förderjahre.

Für das Roux-Programm waren 49 Förderanträge eingegangen. Die Antragsteller haben die einzelnen Projekte auf dem Roux-Symposium präsentiert und sind von externen Gutachterkommissionen bewertet worden. Die Gutachter sprachen zudem die Empfehlungen für eine Förderung aus.

Der aktuelle Call bezog sich auf die Fördermodule TIF und TIFyoung, die sich an erfahrene wie auch junge (Nachwuchs)Wissenschaftler richten, die bereits promoviert haben und an der Medizinischen Fakultät beschäftigt sind. Beiden Modulen gleich ist die Anforderung, dass Kliniker und Theoretiker aus unterschiedlichen Einrichtungen zusammenarbeiten.

Das Wilhelm-Roux-Programm ist das Förderprogramm der Medizinischen Fakultät Halle, mit dem der wissenschaftliche Nachwuchs sowie auch die kooperative Forschung zwischen den Einrichtungen der Universitätsmedizin Halle unterstützt werden soll. Zudem soll es den Weg für eine spätere externe Förderung der Projekte ebnen.

Weitere Informationen unter: Überblick über Anzahl der Projekte (aktuell: Projektrunde 30, bei Zugang zum Intranet kann die vollständige Liste unter „Details“ abgerufen werden) bzw. unter www.medizin.uni-halle.de/roux

Japanischer Gastwissenschaftler von Elite-Universität forscht in Halle an Krebsprotein

Seit diesem April verstärkt der japanische Gastwissenschaftler Terumasa Sowa (36) die Arbeitsgruppe von Professor Stephan Feller an der Medizinischen Fakultät in Halle. Der Mediziner wird für voraussichtlich zwei Jahre in Halle bleiben. Bisher forschte er in Japan an der renommierten Medizinischen Universität Kyoto in der Arbeitsgruppe von Professor Toshi Menju am Department für Thoraxchirurgie. Terumasa Sowa interessiert sich besonders für die Ursachen der Tumorentstehung in der Lunge.

Terumasa Soma (rechts) arbeitet im Team mit Dr. Marc Lewitzky, Katharina Mandel und Dr. Tobias Gruber (v.l.n.r.).

Terumasa Soma (rechts) arbeitet im Team mit Dr. Marc Lewitzky, Katharina Mandel und Dr. Tobias Gruber (v.l.n.r.). Foto: AG Feller

Im Labor von Prof. Stephan Feller vom Institut für Molekulare Medizin wird Terumasa Sowa zusammen mit Dr. Marc Lewitzky die Funktionsweise des Gab1-Proteins weiter erforschen. Ein besseres Verständnis für die Tumorentstehung und die Entwicklung effektiverer Therapien sei von großem Interesse – gerade auch, weil Lungenkrebs beziehungsweise Metastasen anderer Tumorarten in der Lunge zu den häufigsten Todesursachen bei den Menschen in Sachsen-Anhalt zählen, so Prof. Feller. Weiterlesen

Prof. Christian Eggeling spricht bei HalOx International Lecture Series

Den nächsten Vortrag in der HalOx International Lecture Series hält Prof. Christian Eggeling. Dieser findet am 11. April ab 19 Uhr im Christian-Wolff-Saal des Stadtmuseums in Halle, Große Märkerstraße 10, statt. Das Thema lautet „High resolution (STED) microscopy of living cells“.

Prof. Christian Eggeling befasst sich in seiner Forschung mit der Applikation und Entwicklung von ultra-sensiblen Fluoreszenzmikroskopie-Techniken für lebende Zellen mit einer Auflösung bis zum molekularen Level.

Er hat Physik in Hamburg und Göttingen studiert. Für sein Diplom wie auch für seine PhD-Forschung hat er den Fokus auf die Fluoreszenz-Mikroskopie gelegt. Von 2003 bis 2012 war Prof. Eggeling Wissenschaftler in der Forschungsgruppe von Nobelpreisträger Stefan Hell am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Seit 2012 ist er Leiter des Wolfson Imaging Centre am Weatherall-Institut für Molekularmedizin in Oxford (Großbritannien).

Der Vortrag von Prof. Eggeling war bereits für vergangenes Jahr geplant, musste jedoch verschoben werden.

Die Vortragssprache aller Vorträge der International Lecture Series ist Englisch, die Veranstaltungen sind für alle Interessierten offen. Insbesondere richten sie sich an (angehende) Biotechnologen, (Bio-)Informatiker und Mediziner.

Anträge für Roux-Programm werden auf Symposium vorgestellt

49 – das ist die Zahl der Projektanträge, die für das Wilhelm-Roux-Programm der Medizinischen Fakultät Halle eingegangen sind. Davon entfallen 27 auf den Forschungsschwerpunkt „Molekulare Medizin der Signaltransduktion“ und 22 auf den Forschungsschwerpunkt „Epidemiologie und Pflegeforschung“. Allen gemein ist, dass sie am Mittwoch, dem 23. März 2016, ab 8 Uhr beim Roux-Symposium in den Hörsälen 3 und 4 des Lehrgebäudes (FG 6) am UniversitätsklinikuMLU_LOGO_Vektor_Schrift_vers2m Halle (Saale) in der Ernst-Grube-Straße 40 vorgestellt werden.

Für den Bereich Molekulare Medizin sind fünf Sessions angedacht, in denen in etwa zehnminütigen Vorträgen die einzelnen Projekte präsentiert werden. Für den Bereich Epidemiologie und Pflegeforschung sind vier Sessions geplant, die parallel stattfinden. Für jeden Bereich sind externe Gutachter eingeladen, die die Projekte bewerten und im Anschluss an das Symposium beraten, für welche davon Förderempfehlungen ausgesprochen werden.

Die Vorträge sind für Interessierte offen. Mehr Informationen zum Roux-Programm unter: www.medizin.uni-halle.de/roux

Forschungsstipendium von Fachgesellschaft für zwei Wissenschaftlerinnen des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Elke Mattern, M.Sc. und die Doktorandin Dipl.-Med.-Päd. Sabine Striebich vom Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben mit einem Forschungsstipendium einen der beiden Förderpreise der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG) erhalten. Im Rahmen der 45. Jahrestagung Ende Februar in Hamburg unter dem Motto „Wundertüte Elternschaft – Fortpflanzung 2.0“ ist ihnen der Preis von Dr. Susanne Ditz, Sprecherin des Jungen Forums und Vorstandsmitglied, und Dr. Wolf Lütje, Präsident der Gesellschaft, verliehen worden. Insgesamt beträgt das Stipendium 3.000 Euro.

Kongress-DGPFG_2016

Foto: Sebastian Warda

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Gesundheitsverhalten von Jugendlichen: Deutschland landet international im Mittelfeld

Das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen – das ist eines der Hauptthemen, zu denen der Medizinsoziologe Prof. Dr. Matthias Richter forscht. Seit 2015 leitet der Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie an der Medizinischen Fakultät Halle den deutschen Teil der „Health Behaviour of School-aged Children (HBSC)“-Studie unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In die Erhebung der Daten ist er aber schon seit 1998 involviert, damals lag die Leitung noch an der Universität Bielefeld.Frontpage HBSC IR

Alle vier Jahre werden seit 1982 die Daten in der HBSC-Studie erhoben. Und mit einer stetig wachsenden Anzahl an Ländern – international, wie national, denn erstmals sind mit dem aktuellen Befragungszeitraum 2013/2014 nun auch Ergebnisse für alle 16 deutschen Bundesländer verfügbar. In der jüngsten Befragung haben europaweit 200.000 Schüler im Alter von elf, 13 und 15 Jahren in 42 Ländern zu ihrem Gesundheitsverhalten Auskunft gegeben. Erfasst wurden Daten zu Themen wie subjektive Gesundheit, Lebenszufriedenheit, psychosomatische Beschwerden, Übergewicht und Körperbild, körperliche Aktivität oder der Konsum von Substanzen wie Tabak oder Alkohol.

Wie die Ergebnisse für die europäischen Länder aussehen, hat die WHO nun in Brüssel vorgestellt. Weiterlesen