Speed-Dating mit der Wissenschaft: 4. Kongress für Promovierende der Medizinischen Fakultät Halle

Alle zwei Jahre stehen die Doktorandinnen und Doktoranden der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Mittelpunkt. Dann bietet ihnen ein eigener Kongress die Möglichkeit, ihre Dissertationsthemen einem größeren Publikum zu präsentieren. Mittlerweile wird der Kongress für Doktorandinnen und Doktoranden zum vierten Mal veranstaltet. Das wissenschaftliche Programm findet am Freitag, dem 10. November ab 9.30 Uhr im Hörsaalgebäude (FG 5/6) am Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, statt. Gäste und Interessierte sind willkommen.

„Der Kongress ist so organisiert wie eine offizielle wissenschaftliche Tagung, so dass die Doktoranden erfahren können, worauf es dabei ankommt“, erklärt der Prodekan für Nachwuchsförderung der Medizinischen Fakultät, Professor Dr. Michael Bucher. Das heißt, dass die Nachwuchswissenschaftlicher im Vorfeld kurze Zusammenfassungen ihrer Forschungsprojekte einreichen müssen, ihre Erkenntnisse auf wissenschaftlichen Postern abbilden oder Vorträge vorbereiten müssen, die sie vor ihren Mitstudierenden halten. So, wie es auf wissenschaftlichen Tagungen weltweit üblich ist.

Die insgesamt 92 Vorträge finden dabei in vier jeweils einstündigen Zeitabschnitten statt, wobei immer zwei Sessions parallel in den Hörsälen 1 und 2 stattfinden. Die Referate bilden dabei eine große Bandbreite der an der Medizinischen Fakultät angesiedelten Forschungsschwerpunkte Epidemiologie & Pflegeforschung sowie Molekulare Medizin der Signaltransduktion ab. Nach jeder Vortragssession findet dann im Foyer des Lehrgebäudes eine halbstündige Posterbesichtigung statt. Das genaue Programm und die Vortragsthemen sind hier (rechte Menüleiste, Punkt 5) zu finden. Die Vorträge und Poster werden zudem bewertet und die besten prämiert. Weiterlesen

Mediziner erhalten Preis für Arbeit über den Zusammenhang von Parodontitis von kardiovaskulären Erkrankungen

Eine Forschergruppe der halleschen Universitätspoliklinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie und der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Halle (Saale) ist in Dresden den „DG Paro meridol Preis 2017“ verliehen worden.

apl. Prof. Stefan Reichert (3. v. l.) ist einer der Preisträger.
Foto: DG Paro

Mit dem 2. Platz in der Kategorie Grundlagenforschung ist eine Arbeit unter Federführung des Internisten apl. Prof. Dr. Axel Schlitt (KIM III des UKH und Paracelsus Harz-Klinik Bad Suderode) und des Parodontologen apl. Prof. Dr. Stefan Reichert (Zahnerhaltungskunde und Parodontologie) ausgezeichnet worden. Sie wurde unter dem Titel “Periodontal conditions and incidence of new cardiovascular events among patients with coronary vascular disease“ im Journal of Clinical Periodontology  (doi: 10.1111/jcpe.12611) publiziert.

In der Studie wurden 1002 stationäre Patienten mit koronarer Herzerkrankung parodontologisch untersucht und insgesamt drei Jahre hinsichtlich erneuter kardiovaskulärer Ereignisse (kombinierter Endpunkt: Herzinfarkt, Schlaganfall/TIA, kardialer Tod) beobachtet. Hatten die Patienten eine schwere Parodontitis, das heißt mehr als 30 Prozent der Zähne waren von einem schweren Attachmentverlust betroffen, so war die Inzidenz des kombinierten Endpunktes erhöht (18,9 Prozent versus 14,2 Prozent).

Weiterhin waren die Anzahl fehlender Zähne sowie eine Blutung beim Sondieren der Zahnfleischtaschen mit einem erhöhten Risiko für weitere kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert. Eine Zahnpflege mehr als einmal pro Tag sowie die Pflege der Zahnzwischenräume mit Zahnseide/Interdentalbürsten verminderte dagegen dieses Risiko. Nach Adjustierung für traditionelle Risikofaktoren waren die ermittelten Assoziationen jedoch nicht mehr signifikant. Ob Patienten mit einer KHK von einer parodontalen Therapie profitieren könnten, soll in einer Interventionsstudie geprüft werden.

Der DG Paro-Preis wird jährlich von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGParo) zusammen mit der GABA GmbH vergeben. Ausgezeichnet werden die besten wissenschaftlichen Publikationen auf dem Gebiet der Parodontologie und angrenzender Disziplinen, die im Zeitraum von einem Jahr in einem internationalen wissenschaftlichen Journal veröffentlicht wurden. Eine unabhängige internationale Jury wählte in zwei Kategorien (1. Grundlagenforschung, 2. Klinische Studie) die Preisträger.