Alltägliches Nahrungsmittelgift kann unter Umständen Nierenerkrankungen verursachen

Das Schimmelpilzgift Ochratoxin A (OTA) kommt überall vor, man kann ihm nicht entgehen. Schon allein aufgrund der normalen Ernährung kann es in geringen Mengen im Blut nachgewiesen werden. Doch wie wirkt sich das auf die Nieren aus und kann man

Preisträgerin Marie-Christin Schulz (Foto: Aey Congresse GmbH)

gegen die Auswirkungen etwas tun? Diesen Fragen geht die Promotionsstudentin Marie-Christin Schulz nach. Für ein wissenschaftliches Poster in diesem Kontext zum Thema „Crosstalk zwischen Epithelzellen und Fibroblasten moduliert die Nephrotoxizität von Ochratoxin A (OTA)“ ist sie nun mit 500 Euro von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie ausgezeichnet worden. Das Poster von Schulz war eines von 16, die aus insgesamt 320 Postern ausgewählt wurden.

Die Ernährungswissenschaftlerin arbeitet derzeit an ihrer Promotion am Julius-Bernstein-Institut für Physiologie (JBI) der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist hier Teil der Arbeitsgruppe von Institutsdirektor Prof. Dr. Michael Gekle. Am JBI hatte sie auch bereits für ihre Bachelor- und ihre Masterarbeit geforscht. Weiterlesen

Interdisziplinäre hallesche Filmreihe „eMERgency in cinema“ startet in die 5. Auflage

Es ist eine Mischung aus Unterhaltung, Wissenschaft und Diskussion. Und offenbar eine, die gut ankommt. Seit ihrem Start im Oktober 2016 sind in der wissenschaftlich begleiteten Filmreihe „eMERgency in cinema“ 24 ausgewählte Spielfilme über die Kinoleinwand im halleschen Luchs.Kino am Zoo geflimmert. Im November startet nun bereits die fünfte Auflage – Zeit also, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen.

„Es ist spannend, einen solchen Konzipierungsprozess zu begleiten – die rauchenden Köpfe bei den Überlegungen zur Filmauswahl, die Suche nach passenden Referentinnen und Referenten, die Gestaltung der Flyer, die Öffentlichkeitsarbeit, die Budgetplanung und die Durch­führung der Evaluation – all das schweißt das eMERgency-Team zusammen und hilft, neue Ideen und Formate zu entwickeln“, erzählt Christiane Vogel, die neben Manuel Willer (beide vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin) und Theresa Rammelt (Rechtswissenschaften, meris e.V.) zum Organisationsteam gehört. Weiterlesen

Nachwuchsforschende des Instituts für Medizinischen Soziologie heimsen Preise ein

Ein Nachwuchsforschungspreis, die Prämierung einer Masterarbeit und eines wissenschaftlichen Posters sowie die Auszeichnung einer Publikation: Das ist die Bilanz zu Preisen und Auszeichnungen, die zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen und ein Nachwuchswissenschaftler des Instituts für Medizinische Soziologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg jüngst einheimsen konnten.

Dr. Irene Moor ist mit dem alle zwei Jahre vergebenen Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) auf deren gemeinsamer Jahrestagung mit der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) ausgezeichnet worden. Damit soll die Forschungsaktivität der Nachwuchswissenschaftlerin gewürdigt werden, die sich vor allem mit Trends und Erklärungen zu gesundheitlicher Ungleichheit beschäftigt. Dazu hatte Moor auch ihre Dissertation verfasst. Der Nachwuchspreis, für den sie unter sechs Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt wurde, ist mit 2.000 Euro dotiert.

Auf der gleichen Veranstaltung wurde zudem Nico Seifert für die zweitbeste Masterarbeit ausgezeichnet. In dieser hat er den Einfluss der sozialen Isolation auf die Gesundheit von Menschen ab einem Alter von 30 Jahren untersucht. Datengrundlage war das Sozioökonomische Panel aus mehreren Jahren, was wiederum 100.000 Beobachtungen beinhaltete. Er fand heraus, dass soziale Isolation zu einer schlechteren subjektiven Gesundheit führt – bei Männern und Frauen gleichermaßen. Sei man isoliert und zudem auch wirtschaftlich schwach aufgestellt, verstärke sich der Effekt sogar noch, ebenso wie mit zunehmendem Alter. Zusätzlich wurde sein wissenschaftliches Poster zu seinem Masterthema mit einem Posterpreis der DGMS gewürdigt.

Die dritte Preisträgerin im Bunde ist Laura Hoffmann, die beim Forschungs- und Innovationspreis der Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften in der Kategorie „Beste Publikation“ den dritten Platz belegt hat. Die GfR lobt diesen Preis seit 2016 gemeinsam mit dem Rehabilitationswissenschaftlichen Verbund Berlin, Brandenburg und Sachsen (BBS) und dem Forschungsverbund Rehabilitationswissenschaften Sachsen-Anhalt und Thüringen (SAT) aus. Die Publikation heißt: „Zugang zur stationären Rehabilitation bei Methamphetaminabhängigkeit – Barrieren und Optimierungspotenziale aus Expertenperspektive“ und ist 2017 im Journal Rehabilitation (DOI: 10.1055/s-0043-121492) erschienen. Hoffmann ist Doktorandin an der Uni Magdeburg (Qualitative Sozialforschung) ist und forscht am Institut für Medizinische Soziologie in Halle.

 

Erstes Treffen von Beteiligten der teilnehmenden Kliniken an der klinischen „Be-Up: Geburt aktiv“-Studie

Hebammen, Ärztinnen und Ärzte, die an der Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ beteiligt sind, treffen sich am Mittwoch, dem 10. Oktober 2018, erstmals am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. Eingeladen sind Vertreterinnen und Vertreter der geburtshilflichen Teams des Universitätsklinikums Halle (Saale), des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin, des Universitätsklinikums Jena, des Städtischen Klinikums Brandenburg, des Städtischen Klinikums Wolfsburg und des Franziskus-Hospitals Bielefeld.

„Das Studientreffen hat zum Ziel, das an der Studie beteiligte Personal zusammenzubringen, um untereinander Herausforderungen, Erfahrungen und Vorschläge bezüglich der Umsetzung auszutauschen“, sagt Dr. Gertrud M. Ayerle vom Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die die Studienleitung innehat. „In jeder Klinik sind die räumlichen Voraussetzungen, die Personalausstattung oder die Organisation der Arbeitsabläufe anders, daher ist es auch für das Studienteam wichtig, die wertvollen Erfahrungen der Beteiligten aus erster Hand kennen zu lernen und zu diskutieren, die bei den Betreuungsbesuchen durch das Studienteam nicht direkt thematisiert werden.“ Weiterlesen

Charles-Tanford-Proteinzentrum der Uni Halle startet seine Arbeit

Charles-Tanford-Proteinzentrum (Foto: Uni Halle/Maike Glöckner)

Das Charles-Tanford-Proteinzentrum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) wird am Freitag, 12. Oktober 2018, mit einem Festsymposium feierlich eröffnet. Rund 150 internationale Gäste aus der Wissenschaft werden zu der Veranstaltung erwartet. Das Proteinzentrum wurde in den vergangenen vier Jahren am Weinberg Campus in Halle gebaut. Die Kosten für das neue Gebäude betrugen rund 40 Millionen Euro, die der Bund und das Land Sachsen-Anhalt jeweils zur Hälfte übernommen haben. Aktuell forschen hier 255 Beschäftigte der MLU gemeinsam an Fragen der Proteinbiochemie.

Das Charles-Tanford-Proteinzentrum ist der neueste Forschungsbau der MLU auf dem Weinberg Campus. Es wurde von 2014 bis 2018 gebaut und hat eine Nutzfläche von rund 5.400 Quadratmetern. In dem modernen Forschungsbau arbeiten 255 Beschäftige aus 14 Arbeitsgruppen der Naturwissenschaftlichen Fakultäten I und II sowie der Medizinischen Fakultät an gemeinsamen Forschungsprojekten zu Proteinen. Bis zum Bezug des Hauses in diesem Jahr waren diese Arbeitsgruppen auf unterschiedliche Standorte verteilt. Insgesamt stehen den Forscherinnen und Forschern 125 moderne Labore und 62 Büros sowie mehrere Besprechungs- und Konferenzräume zur Verfügung.

Proteine sind wichtige Bausteine des menschlichen Körpers und steuern innerhalb von Zellen viele wichtige Prozesse, zum Beispiel die Weitergabe von Erbinformationen. An der MLU konzentriert sich die Proteinforschung auf vier Themenkomplexe: Die Erforschung von Membranproteinen, von Proteinen in der posttranskriptionellen Genregulation, von Proteinen in der Tumorentstehung und als Tumormarker sowie von Proteinmodifikationen und ihrer funktionellen Bedeutung. Die durch Grundlagenforschung gewonnenen Erkenntnisse helfen zum Beispiel in der medizinischen Diagnostik und Krebstherapie, aber auch in der Pflanzenforschung.

Benannt ist das Proteinzentrum nach dem jüdischen Wissenschaftler Charles Tanford (1921-2009), einem Pionier der Proteinforschung. Tanford wurde unter dem Namen Karl Tannenbaum in Halle geboren. Seine Familie emigrierte 1929 nach England und änderte dort ihren Familiennamen. Charles Tanford erhielt seine akademische Ausbildung in den USA und verbrachte dort sein gesamtes wissenschaftliches Leben. Er führte insbesondere grundlegende Arbeiten zur Stabilität der Proteinstruktur durch.

Weitere Informationen zur Veranstaltung unter: https://proteinzentrum.uni-halle.de/openningsymposium/

Quelle: Pressemitteilung der MLU

Volkswagenstiftung finanziert Workshop zu Infektionen und Krebserkrankungen in Uganda mit 83.000 Euro

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der halleschen Universitätsmedizin haben 83.000 Euro von der Volkswagen Stiftung für einen Workshop in Uganda erhalten, der bereits kommende Woche in Entebbe stattfindet. Damit wird einmal mehr die seit 2005 bestehende Zusammenarbeit der halleschen Universitätsmedizin mit afrikanischen Ländern finanziell unterstützt.

Übergeordnetes Thema des multinationalen, fünftägigen Workshops ist „Infektionen und Krebs in Afrika“. „Wir zielen darauf ab, ein Konsortium und eine Forschungskollaboration aus Krebsexperten und zu Infektionskrankheiten Forschenden aufzubauen, um der steigende Zahl an Krebserkrankten begegnen zu können, deren Ursache eine Infektionskrankheit war und die zudem auch diversen tropischen Krankheiten ausgesetzt sind“, erläutert Dr. Eva Kantelhardt, die das Geld bei der VW-Stiftung beantragt hatte. Beteiligt an der Ausrichtung des Workshops sind das Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik (IMEBI, Professor Rafael Mikolajczyk), das Institut für Medizinische Immunologie (Prof. Barbara Seliger) sowie die Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie (Prof. Christoph Thomssen). Neben Kantelhardt und den genannten Professoren werden auch fünf Doktoranden und ein PostDoc mit nach Uganda reisen.

Neben Faktoren wie Mangelernährung oder übertragbare Krankheiten sind vor allem auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs eine große Belastung für einkommensschwache Länder. Der afrikanische Kontinent ist am meisten von Krebserkrankungen aufgrund einer Infektionskrankheit betroffen, wobei ein Drittel der Fälle potenziell behandelbar wäre. Weiterlesen