„Young Scientists in Dentistry“-Symposium zum ersten Mal in Dresden

Anfang Mai hat bereits zum 13. Mal das traditionsreiche „Young Scientists in Dentistry“-Symposium stattgefunden. Austragungsort war dieses Jahr erstmalig das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden. Dieser zahnmedizinische „Mini-Kongress“ richtet sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs der Universitäten Leipzig, Halle (Saale) und Dresden und soll den Austausch zwischen Studenten, Zahnärzten und Professoren der verschiedenen Standorte fördern.

Nachdem Prof. Dr. Sebastian Paris (Berlin) mit der inspirierenden Darstellung seines Werdegangs die Veranstaltung eröffnete, hielten die engagierten Nachwuchswissenschaftler und Doktoranden Vorträge über ihre Projekte. Thematisch standen dabei Universaladhäsive, neueste Erkenntnisse über das orale Mikrobiom, sowie innovative diagnostische Verfahren im Mittelpunkt. Die Leitung des Kongresses hatten Prof. Dr. Christian Hannig (Dresden), Prof. Dr. Rainer Haak (Leipzig), Priv.-Doz. Dr. Felix Krause (Leipzig) und Prof. Dr. Christian Gernhardt (Halle (Saale)) inne. Wie jedes Jahr wurden anschließend die drei besten Beiträge ausgezeichnet:

  1. Platz: Carolin Boehlke, Dresden – „Analysen des Speichelmikrobioms bei Menschenaffen und Menschen“
  2. Platz: Elisa Jurianz, Halle – „Parodontitis, parodontale Bakterien und HLA-Allele in Relation zur Bildung von Anti-CCP und Anti-CEP-1 Antikörpern bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA)“
  3. Platz: Marcus Hähnel, Leipzig – „Bewertung eines Universaladhäsivs – klinisch und mit optischer Kohärenztomografie“

Nach einem gemütlichen „get together“ am Freitagabend in der Dresdner Neustadt fanden am Samstag verschiedene Workshops unter dem Motto „Die Promotion – ein wissenschaftliches Projekt“ statt. Mit dem Ziel der Nachwuchsförderung erarbeiteten die Dozenten gemeinsam mit den zukünftigen Doktoranden, wie man ein geeignetes Projekt findet, durchführt und anschließend strukturiert niederschreibt.

Auf Grund der erneut sehr positiven Resonanz des diesjährigen Kongresses findet das „Young Scientists in Dentistry“-Symposium auch im nächsten Jahr wieder statt. Dabei kehrt er an seine Ursprungsstätte in Leipzig zurück.

Text: Tobias Rosenauer und Julia Ernst, Poliklinik für Zahnerhaltung

Wissenschaftlerinnen informieren sich über interprofessionelles Lernen in Schweden

Pflegewissenschaftlerin Dr. Christiane Luderer und Ärztin Christiane Ludwig von der Universitätsmedizin Halle (Saale) haben vor einiger Zeit die Gelegenheit gehabt, an einer viertägigen Studienreise der Robert Bosch Stiftung nach Schweden teilzunehmen, um die dortige Lernkultur und didaktische Konzepte zum interprofessionellen Lernen kennenzulernen. Die Reise fand im Rahmen des Projektverbundes „Operation Team“ statt, in dem Projekte gefördert werden, die das Interprofessionelle Lernen in den Gesundheitsberufen in verschiedenen didaktischen Ansätzen und Settings etablieren.

Eines der geförderten Projekte, GReTL 2.0, wird gemeinsam von Vertretern verschiedener Gesundheitsberufe der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Halle umgesetzt. Unter dem Projektnamen GReTL verbirgt sich die Abkürzung „Gesundheitsberufe im reflexiven und transformativen Lernen“. Das Ziel des am Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle etablierten Projektes besteht darin, angehende Pflegende und Mediziner/innen in gemeinsamen Lernstationen auf die zukünftige Zusammenarbeit vorzubereiten. Sie sollen die jeweiligen Zuständigkeiten der Gesundheitsberufe in Einzelfallbearbeitungen erkennen und auf andere Praxissituationen übertragen.

Auch das Karolinska-Institut in Schweden wurde für einen Vortrag besucht. (Foto: privat)

Mit dem Ziel des persönlichen Erfahrungsaustauschs besuchten die Projektmitarbeiterinnen verschiedene Gesundheitseinrichtungen der stationären und ambulanten Versorgung in Stockholm, mehrere Ausbildungsstationen und Hochschulen. Auch die Aual Medica des renommierten Karolinska-Instituts war für einen Vortrag von und den Austausch mit den Expertinnen für interprofessionelles Lernen, Margaretha Forsberg Larm und Maria Kvarnström darunter.

„Mich hat die extreme Wertschätzung der interprofessionellen Lehre seitens aller Berufsgruppen und die motivierend-freundliche Lernkultur enorm beeindruckt. Ich empfand die ehrlichen Einblicke in die Zusammenarbeit der schwedischen Kolleginnen und Kollegen als sehr angenehm“, sagt Dr. Luderer, die derzeit mit der wissenschaftlichen Projektkoordination von GReTL beauftragt ist. Christiane Ludwig ergänzt: „Diese Wertschätzung ist auch in der täglichen klinischen Praxis fühlbar gewesen, es gibt ganz andere Rahmenbedingungen für die klinische Arbeit als in Deutschland. Dies erleichtert auch die interprofessionelle Zusammenarbeit.“ Weiterlesen

„EDgar“ – Institut entwickelt lernzielorientierte Datenbank zur rehabilitationsbezogenen Lehre

Am Institut für Rehabilitationsmedizin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wird im Projekt „EDgar“ eine lernzielorientierte Datenbank mit rehabilitationsbezogenen Lehrmaterialien und didaktischen Empfehlungen entwickelt. Die Deutsche Rentenversicherung fördert das Projekt der am Institut für Rehabilitationsmedizin angesiedelten Regionalen Geschäftsstelle Aus- und Fortbildung des Forschungsverbundes Rehabilitationswissenschaften Sachsen-Anhalt/Thüringen (SAT), bei dem erstmalig eine solche Online-Datenbank entsteht, mit 132.500 Euro.

„Damit soll der Informationstransfer für Dozentinnen und Dozenten vor allem im ärztlichen Bereich, aber auch in anderen rehabilitationsrelevanten Professionen verbessert werden“, sagt Projektkoordinatorin Stefanie Schmidt. Für die Datenbank werden sowohl die gemeinsamen Lernzielempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) und der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (DGPMR) als auch die daraus extrahierten und überarbeiteten rehabilitationsbezogenen Lernziele des 2015 veröffentlichten nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalogs für den Studiengang Medizin (NKLM) berücksichtigt.

„Die Rehabilitationslehre in Deutschland ist bislang sehr heterogen. In Halle sind wir in der Lehre sehr weit, aber nicht jede Medizinische Fakultät in Deutschland macht das so ausführlich, hat unsere Fakultätenbefragung ergeben. Der Lernzielkatalog soll deshalb dafür sorgen, dass die Ausbildung, auch in rehabilitationsrelevanten Themen homogener wird“, sagt Stefanie Schmidt. Das sei deshalb wichtig, weil Weiterlesen

Posterpreis der DGIM für hallesche Medizin-Doktorandin

In diesem Jahr ist ein Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in den Arbeitsbereich Angiologie der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie) gegangen. Die Preisverleihung an Franziska Thum, Doktorandin im Schwerpunkt Angiologie (Betreuerin: Prof. Dr. Bettina-Maria Taute), erfolgte im Rahmen des 123. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin am 1. Mai 2017 in Mannheim für ihre Posterpräsentation zum Thema „Notwendigkeit einer beidseitigen sonographischen Diagnostik bei Verdacht auf tiefe Beinvenenthrombose“.

Franziska Thum bei ihrer Posterpräsentation

Die Medizin-Studentin im 10. Semester konnte zeigen, dass bei den in die Analyse einbezogenen, knapp 1.000 Patienten mit tiefer Beinvenenthrombose in rund einem Drittel (33,5 Prozent) der Fälle eine doppelseitige Thrombose vorlag. Dieses Ergebnis überraschte insofern, da man bisher von deutlich geringeren Raten bilateraler Thrombosen ausging. Im Mittelpunkt der Doktorarbeit von Franziska Thum steht die Frage: Welche Patienten profitieren von einer beidseitigen sonographischen Diagnostik? Dies sind, so stellte sie heraus, Patienten mit Lungenembolie, Krankenhauspatienten, Patienten mit Tumorerkrankungen, mit Immobilisation und Patienten im höheren Lebensalter. Auch die Lokalisation der Thrombose im symptomatischen Bein ist relevant: Das Risiko eines Patienten mit distaler Thrombose im symptomatischen Bein eine bilaterale Thrombose zu haben, ist um den Faktor 35,4 erhöht.

Franziska Thum erhielt zudem ein Reisestipendium der DGIM als unter 35-jährige Erstautorin eines Abstracts.

Text: Prof. Dr. Bettina-Maria Taute

Tumorimmunologie-Experten treffen sich in Halle zum 13. „TIMO“-Kongress

Wenn sich weltweit anerkannte Tumorforscher in Halle treffen, dann ist wieder „TIMO“-Zeit. Zum mittlerweile 13. Mal findet vom 4. bis zum 6. Mai der Kongress „Tumor Immunology meets Oncology“ statt, der mit großem Engagement von Professorin Dr. Barbara Seliger, Direktorin des Institutes für Medizinische Immunologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg organisiert wird.

Mehr als 130 Teilnehmer tauschen sich in einem umfangreichen Vortragsprogramm über die neuesten Erkenntnisse in der Tumorforschung aus. Die Vortragenden kommen dabei aus insgesamt zwölf Ländern: neben national und international anerkannten Experten aus Deutschland nehmen wie in den Jahren zuvor auch Spitzenforscher aus den USA, Kanada, Israel, Schweden, Norwegen und Dänemark, aber auch der Schweiz und Italien an dieser vielbeachteten Veranstaltung teil. Neu dabei sind Wissenschaftler aus Äthiopien. Weiterlesen

Bachelorarbeit zu Schmerzlinderung bei der Geburt mit Wissenschaftspreis ausgezeichnet

Anne Haupt, Absolventin des Bachelorstudiengangs Gesundheits- und Pflegewissenschaft, hat für ihre Bachelorarbeit den Wissenschaftspreis für Hebammen des Unternehmens Bübchen gewonnen. Der 1. Platz des Preises ist mit einer Prämie von 3.000 Euro sowie einer finanzielle Unterstützung für Fortbildungen in Höhe von 1.000 Euro dotiert.

Anne Haupt ist Hebamme und Absolventin des ausbildungsintegrierten Bachelor-Studiengangs Gesundheits- und Pflegewissenschaft am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ihre Bachelorarbeit befasste sich mit der sogenannten intermittierenden Lachgasinhalation, bei der bei einer normalen Geburt während der Wehen ein Medikament zur Schmerzlinderung eingeatmet wird. Anne Haupt hat die verfügbaren internationalen Berichte zu Forschungsarbeiten, die die verschiedenen Zusammensetzungen und Dosierungen dieser medikamentösen Schmerzlinderung untersuchten, zusammengestellt und auf Aussagekraft und die Belastbarkeit der Empfehlungen hin geprüft. Betreut wurde die Arbeit von Dr. Gertrud M. Ayerle und Prof. Dr. Gabriele Meyer.

„Die Jury wurde vom Thema der Arbeit und ihrer Relevanz für die Hebammenarbeit sowie ihrer Übereinstimmung mit der Zielsetzung des Preises […] überzeugt“, heißt es in der Preis-Begründung. Bewertet wurden in der Arbeit von Anne Haupt unter anderem der Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung, der wissenschaftliche Ansatz, eine unvoreingenommene Interpretation und die Nachvollziehbarkeit bewertet.