Hallesche OP-Wochen: Live dabei bei Herzkatheter-Untersuchung

Mit raschen, energischen und dennoch vorsichtigen Bewegungen schiebt Oberarzt Dr. Sebastian Nuding erst einen Führungsdraht und dann den ersten Katheter durch einen zuvor gelegten Zugang, die sogenannte Schleuse, in der Leistengegend. Auf dem OP-Tisch im Katheterlabor liegt eine 88 Jahre alte Frau, bei der altersbedingt eine hochgradige Aortenklappenstenose, also eine Verengung der Aortenklappe im Herzen, vorliegt.

Die Schleuse fungiert als eine Art Führungsschiene und dichtet gleichzeitig das Blutgefäß ab, durch das der Katheter geführt wird. Wo er hin muss und wie sich Draht und Katheter vorschieben, verfolgt Dr. Nuding über einen Monitor, der die Aufnahmen des Röntgengerätes zeigt, das über dem Brustkorb der Patientin schwebt.

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Die Studierenden sehen auf den Leinwänden nicht nur die OP-Umgebung, sondern es kann auch direkt auf Untersuchungsmonitore geschaltet werden.

Am Eingriff sind allerdings nicht nur Operateur Nuding und seine Assistentin beteiligt. Es schauen auch mehrere Dutzend Augenpaare in den Hörsälen 3 und 4 am Universitätsklinikum Halle (Saale) dabei zu. Denn die Herzkatheter-Untersuchung ist einer von insgesamt elf Eingriffen, die im Rahmen der Halleschen OP-Wochen live in die zusammengelegten Hörsäle übertragen werden und auf zwei Leinwänden mitverfolgt werden können. Weiterlesen

Vorträge, Speed-Dating und Postersessions: Medizinstudierende präsentieren sich beim 3. Doktoranden-Kongress

Der 3. Doktoranden-Kongress ist Geschichte und damit Posterpräsentationen, das erste wissenschaftliche Speed-Dating und zahlreiche Vorträge. Außerdem stehen somit auch die Preisträger für die besten Vorträge und die besten Posterpräsentationen fest.

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Zwei der vier Preisträger, Philipp Kiosze und Kristin Reinhardt, eingerahmt Prof. Michael Bucher, Prodekan für Nachwuchsförderung (links) und Prof. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät                                                                                                                           Foto: Fotostelle UKH

Den besten Vortrag unter den Studierenden hat Philipp Kiosze (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin) gehalten. Bei den Graduierten ist die Preisträgerin Eva Susanne Deutrich (Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik). Der Preis ist mit jeweils 300 Euro dotiert.

Für die besten Posterpräsentationen sind Kristin Reinhardt (Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie) in der Rubrik Studierende sowie Jovita Schiller (Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik) in der Rubrik Graduierte ausgezeichnet worden. Sie erhielten dafür jeweils 200 Euro. Im Rahmen der feierlichen Verleihung der Promotionsurkunden am Samstag im Löwengebäude der Universität Halle haben auch die Preisträger ihre Urkunden erhalten. Weiterlesen

Hallesche OP-Wochen 2.0

Die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg startet am 16. November 2015 die zweite Runde des im vergangenen Jahr so erfolgreich eingeführten besonderen Projektes, das für Studierende der Medizin in Deutschland einmalig ist. An nunmehr elf Abenden im Zeitraum vom 16. November bis 2. Dezember 2015 zeigen erfahrene Operateure der halleschen Universitätsmedizin typische Operationstechniken aus vielen chirurgischen Fachrichtungen im Rahmen von Live-Operationen oder Interventionen in der Inneren Medizin, die in die Hörsäle übertragen werden.

OP-WochenEingeladen sind alle Studierenden – vom 1. bis zum 12. Semester – und Schülerinnen und Schüler des Ausbildungszentrums. An den Halleschen OP-Wochen beteiligen sich die Universitätskliniken für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Neurochirurgie, Herzchirurgie, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Gynäkologie,  Urologie, Mund-Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Augenheilkunde, Gastroenterologie und Kardiologie.

Die Operationen finden jeweils am frühen Abend statt (Start 17 bzw. 18 Uhr) und werden durch einen erfahrenen Operateur moderiert. Zur Einführung gibt es jeweils eine ausführliche Erklärung über das Krankheitsbild und die angewendeten OP-Techniken. Dabei können die Studierenden Fragen an das OP-Team stellen. Die gesamte Veranstaltung dauert jeweils etwa zwei Stunden.

Die einzelnen Fachgebiete: 16.11. Unfallchirurgie; 17.11. Neurochirurgie; 18.11. Mund-, Kiefer- Gesichtschirurgie; 19.11. Urologie; 23.11. Orthopädie; 24.11. Augenheilkunde; 25.11. Kardiologie; 26.11. Gynäkologie; 30.11. HNO; 1.12. Gastroenterologie; 2.12. Herzchirurgie.

Die einzelnen Termine und Themen sind auch im Forschungskalender hinterlegt.

Weitere Informationen unter: www.hallesche-op-wochen.de und www.uk-halle.de

16 Studierende der Uni-Medizin erhalten Deutschlandstipendien

Einige der neuen Deutschland-Stipendiaten der Medizinischen Fakultät (v. l.): Moritz Diers, Nina Peterwerth, Johannes Jonen, Prof. Dr. Michael Bucher (Prodekan für Nachwuchsförderung der Universitätsmedizin), Stephen Nelles, Alexander Dorschner, Richard Janich und Tina Buchwald            Foto: Trendblende/Michael Deutsch

16 von 97 erscheint im ersten Moment nicht viel. Doch dass von 97 neu vergebenen Deutschlandstipendien an der gesamten Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 16 an Studierende der Medizinischen Fakultät gehen, ist durchaus beachtlich. Denn an der Medizinischen Fakultät studieren „nur“ rund zehn Prozent aller Studierenden der Universität. Zwölf der Stipendien gehen an Studierende der Humanmedizin, drei an Zahnmedizin-Studierende und eins an eine Masterstudentin der Gesundheits- und Pflegewissenschaften.

„Mit 16 von 97 Stipendien sind wir an der Universität Halle überdurchschnittlich vertreten. Dass so viele unserer Studierenden ein Deutschlandstipendium erhalten, spricht für die sehr guten Leistungen unserer angehenden Ärzte, Zahnärzte und Gesundheits- und Pflegewissenschaftler“, so Professor Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät.

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„Chef-Anatom“ Professor Bernd Fischer geht in den Ruhestand

Bis zum „Silber-Jubiläum“ hat es zwar nicht ganz gereicht, aber auch 22 Jahre sind eine beachtliche Zeit. So viele Jahre hat Professor Dr. Dr. Bernd Fischer in Halle als Professor für Anatomie und Reproduktionsbiologie und gleichzeitig auch als Direktor des Institutes für Anatomie und Zellbiologie der Medizinischen Fakultät in Halle gewirkt. Heute vor 22 Jahren hat er die Stelle angetreten, am morgigen Freitag, 2. Oktober, wird Professor Fischer mit einem Festsymposium nun feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Gestern habe er „bereits den Staffelstab an Professor Heike Kielstein übergeben“, wie er erzählt.

Professor Bernd Fischer geht in den Ruhestand.

Professor Bernd Fischer geht in den Ruhestand.

Dabei war die Medizin gar nicht seine erste akademische Laufbahn, denn zunächst studierte Prof. Fischer Agrarwissenschaften und promovierte zum Dr. agr., bevor er 1979 in Aachen das Humanmedizinstudium aufnahm. „Eigentlich wollte ich Veterinärmedizin studieren“, sagt Prof. Fischer, der aus Mülheim an der Ruhr stammt und in Oberhausen Abitur gemacht hat. Doch die Meinung einiger Veterinäre über ihren Beruf habe ihn dann doch abgeschreckt. „Das naheliegendste war dann die Landwirtschaft“, erklärt er seine Wahl. Dabei habe es bereits Schnittpunkte mit der Medizin gegeben und das wollte er dann auch „richtig verstehen und machen“, und so folgte konsequenterweise das Medizin-Studium. Bereits im Studium sei das Thema Fortpflanzung sein Thema gewesen, sagt er, und das habe sich bis heute eigentlich nicht geändert. Weiterlesen

Famulatur: Fünf polnische Studierende zu Gast am Universitätsklinikum Halle (Saale)

Für vier Wochen sind polnische Famulanten am Universitätsklinikum Halle (Saale) zu Gast

Für vier Wochen sind polnische Famulanten am Universitätsklinikum Halle (Saale) zu Gast. Foto: Fotostelle UKH

Fünf polnische Medizin-Studierende der Medizinischen Universität Poznan haben am Montag, 7. September 2015, im Universitätsklinikum Halle (Saale) eine vierwöchige Famulatur angetreten. Diese ist Teil ihrer Ausbildung. Die Studierenden werden in verschiedenen Kliniken des Universitätsklinikums praktische Erfahrungen sammeln und darüber hinaus einen Deutsch-Kurs absolvieren. Professor Dr. Stefan Plontke, Direktor der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie und seit diesem Jahr Beauftragter der Medizinischen Fakultät für die Zusammenarbeit Halle-Poznan, begrüßte zusammen mit Professor Dr. Rolf-Edgar Silber und Prof. Albrecht Krause die angehenden Ärztinnen und Ärzte. Den polnischen Gästen steht jeweils ein Arzt als direkter Betreuer zur Verfügung.

Zum elften Mal absolvieren polnische Studierende am halleschen Universitätsklinikum ihre Famulatur. Seit 2005 sind jedes Jahr mindestens fünf polnische Studierende nach Halle zur Famulatur in den verschiedensten klinischen Fächern gekommen. Insgesamt waren in dieser Zeit 64 polnische Medizinstudierende in Halle zu Gast. Sie haben ihren Aufenthalt genutzt, um sich in ihren Wahlfächern fortzubilden und die Kultur und das Leben in Deutschland kennen zu lernen. „Alle sind höchst zufrieden gewesen“, erklärt Professor Rolf-Edgar Silber, ehemaliger Beauftragter der Medizinischen Fakultät für die Zusammenarbeit Halle-Poznan.

Bereits 1975 initiierten der mittlerweile verstorbene Professor Dr. Dr. h. c. Jan Hasik aus Poznań und Professor Dr. Dr. h. c. Seige aus Halle die Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Universität „Karol Marcinkowski“, Poznań (Polen) und der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ziel dieser Kooperation war die Bündelung der wissenschaftlichen Ressourcen beider Einrichtungen. Seither treffen sich die Wissenschaftler alle zwei Jahre wechselseitig in Poznan und Halle, um Forschungsergebnisse auszutauschen. Halle ist in diesem Jahr Gastgeber für das bilaterale Symposium Halle-Poznan – welches zum 26. Mal stattfindet.