Proteinzentrum Halle: Ministerin Wanka übergibt Forschungsbau

Sie hatten sichtlich Spaß bei der Schlüsselübergabe (von links): Rektor Udo Sträter, Milton Stubbs, Bundesministerin Johanna Wanka und Finanzminister André Schröder
Foto: Uni Halle/Maike Glöckner

Die schwarze Fassade ist frisch geputzt und glänzt im Sonnenschein. Bauzäune sind einem neuen Parkplatz gewichen und vor dem Gebäude sind Bänke und Tische aufgebaut. Schließlich gab es an diesem 28. August etwas zu feiern: Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka hat das fertiggestellte Proteinforschungszentrum „Charles Tanford“ an die Uni Halle übergeben.

Bei bestem Sommerwetter empfing der Rektor der Uni Halle Prof. Dr. Udo Sträter die Bundesbildungsministerin vor dem Neubau am Weinberg-Campus. Zahlreiche Gäste waren zu der feierlichen Übergabe gekommen, etwa Abgeordnete des Deutschen Bundestags, des Landtags, Vertreter aus den Ministerien und der außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Halle – und natürlich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die künftig im Proteinzentrum arbeiten werden. Im ansonsten noch recht kahlen Eingangsbereich informierten sie auf Postern über ihre Forschungsarbeit.

In seiner kurzen Begrüßung dankte Rektor Sträter allen, die den Bau ermöglicht und unterstützt hatten. Seine Anerkennung galt vor allem dem ehemaligen Rektor Prof. Dr. Wulf Diepenbrock, dem ehemaligen Kanzler Dr. Martin Hecht und von Seiten der Wissenschaftler Prof. Dr. Elmar Wahle vom Institut für Biochemie und Biotechnologie. Denn ihrer Initiative ist der Neubau erwachsen. „Die Übergabe steht ganz im Zeichen des 200-jährigen Jubiläums der Vereinigung der Universitäten Halle und Wittenberg. Denn bisher hat die Universität zu jedem großen Jubiläum einen Neubau fertig gestellt“, sagte Sträter. So wurden 1904 zum 200-jährigen Jubiläum der Universität Halle das Melanchthonianum und 2002 zum 500-jährigen Bestehen der Universität Wittenberg das Auditorium Maximum errichtet.

Nach dem Rektor übernahm Bundesministerin Johanna Wanka das Wort und hob die Leistungen der halleschen Universität hervor: „Um von Bund und Ländern für einen Forschungsneubau gefördert zu werden, muss dort Spitzenleistung erbracht werden. Es spricht also für die Leistungsfähigkeit Halles, dass sich der Bau in der Bewerbung durchsetzen konnte.“ Halle habe sich in den letzten Jahren zu einem international sichtbaren Standort für Proteinforschung entwickelt, so die Ministerin. Aus ihrer Sicht sei der Standort am Weinberg-Campus ein großer Vorteil für das Zentrum. Zum einen befinde sich das Zentrum in unmittelbarer Nähe zu den naturwissenschaftlichen Instituten und zum anderen sei im Gebäude aufgrund der kurzen Wege die Vernetzung nun noch einfacher. Weiterlesen

Zwei internationale Tagungen der Universitätsmedizin finden derzeit in Halle statt

Gleich zwei internationale Veranstaltungen der Universitätsmedizin finden derzeit in Halle statt. Zum einen tauschen sich im Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik Experten noch bis diesen Freitag bei der DAAD Summer School „Chronic diseases epidemiology in the context of SDGs from a public health point of view“ zum Thema chronische Krankheiten in Entwicklungs- und Schwellenländern aus. Zum anderen treffen sich im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Wissenschaftler auf der Jahrestagung der Gesellschaft ISOTT (International Society on Oxygen Transport to Tissue), die die neuesten Erkenntnisse zum Sauerstofftransport aus der Atemluft bis hin zu den verbrauchenden Zellen diskutieren. Diese Tagung geht heute zu Ende. Weiterlesen

DAAD Summer School zum Thema Chronische Krankheiten in armen Ländern findet in Halle statt

Die Kooperation mit der Universität von Addis Abeba in Äthiopien ist eine, die intensiv gelebt wird. Regelmäßig sind hallesche Wissenschaftler in der afrikanischen Stadt zu Gast; genauso häufig sind aber auch die Besuche der Äthiopier in Halle. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt die Partnerschaft bereits seit vielen Jahren und ermöglicht nun auch in der kommenden Woche die „DAAD Summer School –  Chronic diseases epidemiology in the context of SDGs from a public health point of view“ in Halle.

Vom 21. bis 25. August 2017 tauschen sich Wissenschaftler im Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik (IMEBI) der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Thema aus. Das heißt, es geht darum, die Ursachen, die Verbreitung und die Folgen chronischer Krankheiten in Afrika zu betrachten. „Chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes bilden eine große Last für das ohnehin schon stark belastete Gesundheitssystem in Ländern mit mittleren oder niedrigen Einkommen“, erläutert Dr. Eva Kantelhardt, die die Summer School in Halle organisiert und seit Jahren die Kooperation mit Addis Abeba pflegt. Die meisten dieser Länder hätten schon mehr als genug damit zu tun, übertragbare Krankheiten, Mangelernährung oder Müttersterblichkeit und Kindergesundheitsfürsorge zu bewältigen. Des Weiteren würde chronischen Krankheiten in der öffentlichen Gesundheitsversorgung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Weiterlesen

„Püfo“ hält Antrittsvorlesung

Wenn Professor Dr. Arne Viestenz von langjährigen Wegbegleitern als „Püfo“ bezeichnet wird, findet er das nicht ungewöhnlich, geschweige denn beleidigend. Denn der neue Professor für Augenheilkunde an der Universitätsmedizin Halle (Saale) ist nun mal, wie er in seiner Antrittsvorlesung am gestrigen Mittwochabend erklärte, ein „Püfo“ – ein Pünktchenforscher.

Dem Publikum aus Kolleginnen und Kollegen der Uiversitätsmedizin Halle, Freunden, Familienmitgliedern und Interessierten erklärte er seine

Prof. Arne Viestenz

Faszination für die Augenheilkunde, im Besonderen für die Ophthalmo-Pathologie. „Dieses Gebiet hat mich von der ersten Sekunde an fasziniert“, sagte er mit Verweis auf die Professoren Schönherr und Naumann, die ihn darauf gestoßen hatten. Und es gebe eben Menschen, die das als Pünktchenforschung bezeichnen, weil das Bild unter dem Mikroskop bei manchen Erkrankungen des Auges häufig Pünktchen, nämlich die Krankheitserreger, zeige. Mittlerweile, so erläuterte er, gebe es auch die Möglichkeit der in-vivo-Mikroskopie, mit der man zum Beispiel bei Pilzinfektionen ohne Probenentnahme direkt Strukturen nachweisen und die richtige Therapie beginnen könne.

Als weiteren Interessensschwerpunkt seiner Arbeit beschrieb er das „Orange Pigment“, ein Kriterium von Tumoren, dass es auch bei Glaukomen gebe, wie er zusammen mit Prof. Naumann in Erlangen nachgewiesen hat.

Die Entscheidung für Halle habe ihn eine Sekunde gekostet, ließ der Professor scherzhaft durchblicken. Immerhin stammt der dreifache Familienvater aus Sachsen, hat in Halle die Schule besucht und in Leipzig studiert. Es ist somit eine Art Rückkehr in die mitteldeutsche Heimat und, wie er betonte, mit Halle an einen Standort, der eine lange Tradition in der Augenheilkunde hat.

Zu guter Letzt dankte Viestenz den halleschen Kollegen, die bis dato die Klinik für Augenheilkunde kommissarisch leiteten und ihm ein bestens aufgestelltes Haus übergeben haben.

 

Wie kommt die lebensnotwendige Luft zu den Zellen? Internationale Experten auf der ISOTT-Jahrestagung zu Gast in Halle

Wenn sich Experten darüber austauschen, welche medizinische Bedeutung der Transport von Sauerstoff von der Atemluft bis hin zu den verbrauchenden Zellen im Organismus besitzt, dann ist ISOTT-Jahrestagung. ISOTT steht hierbei für die Fachgesellschaft „International Society on Oxygen Transport to Tissue“, die sich 1973 in den USA gründete.

Die 45. wissenschaftliche Jahrestagung findet vom 19. bis 23. August 2017 im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt. „Wir erwarten mehr als 130 Teilnehmer, die nicht nur Mediziner sind, sondern allgemein aus den Bio- und Humanwissenschaften, aber auch den Ingenieurswissenschaften kommen“, sagt Gastgeber Prof. Dr. Oliver Thews. Der Physiologe am Julius-Bernstein-Institut für Physiologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist amtierender Präsident der Fachgesellschaft und also solcher verantwortlich für die Ausrichtung der Jahrestagung.

Die Teilnehmer werden aus 15 Ländern anreisen, worunter neben europäischen Ländern wie Großbritannien, Schweden und Schweiz auch Japan, Kanada, China, die USA, Australien oder Korea sind. Die Anmeldung ist nach wie vor möglich. Es können im Tagungsbüro im Löwengebäude auch am jeweiligen Veranstaltungstag Tageskarten erworben werden, falls nicht die gesamte Tagung besucht werden kann. Weiterlesen

Auf Du und Du mit „Thea“

Sie ist ja schon sehr niedlich, die kleine Roboterdame der Stabsstelle Pflegeforschung der Universitätsmedizin Halle (Saale). Davon konnte sich auch Cornelia Lüddemann, Fraktionsvorsitzende der Partei Bündnis90/Die Grünen im sachsen-anhaltischen Landtag, überzeugen. Auf die Frage „How are you?“ von Lüddemann antwortete „Thea“ mit „I’m supergood“. Auch ein höfliches Handschütteln kann der Roboter (Foto rechts) und das Über-den-Kopf-Streichen mag das weiße, sich selbst als „1,20 Meter großer, humanoider Roboter“ beschreibende Gerät ebenfalls sehr gern.

 

Thea ist eigentlich ein Roboter des Typs „Pepper“, wurde aber von den Beteiligten der „Autonomie im Alter“-Projekte umgetauft in Anlehnung an das Dorothea Erxleben Lernzentrum, wo sie zuhause ist. Lüddemann hatte in der Presse von den Projekten der halleschen Universitätsmedizin gelesen und daher den Kontakt gesucht, um mehr zu erfahren.

Im Projekt FORMAT steht unter anderem die robotergestützte Assistenz im Forschungsfokus. Wie FORMAT werden noch vier weitere „AiA“-Projekte vom Land und der EU gefördert – insgesamt mit 2,3 Millionen Euro. Sinn ist, forschungsbasierte Lösungen zu finden und in die Praxis zu überführen, die den Herausforderungen der älter werdenden Gesellschaft begegnen. Weiterlesen