Ärztinnen und Ärzte in Praxen werden zu Klimaschutzmaßnahmen befragt

Wie bewerten niedergelassene und angestellte Ärztinnen und Ärzte das Potenzial von Klimaschutzmaßnahmen im ambulanten Bereich? Eine Umfrage zu möglichen Klimaschutzmaßnahmen wird seit Anfang Oktober 2020 von der Global-Health-AG des Instituts für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik der Medizinischen Fakultät der Universität Halle und der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen durchgeführt.

In einer Studie sollen Ärztinnen und Ärzte zu Klimaschutzmaßnahmen befragt werden.

„Ärztinnen und Ärzte haben mit ihrem täglichen Kontakt zu Patientinnen und Patienten eine große Reichweite in alle gesellschaftlichen Bereiche. Handlungsmöglichkeiten ergeben sich durch direkte Klimaschutzmaßnahmen in der Praxis, Aufklärungsarbeit über Klimawandel und Gesundheit, und auch Beratung zu klimafreundlichem und gleichzeitig gesundheitsbewusstem Verhalten“, erklärt Nikolaus Mezger, einer der beiden Initiatoren. Die Studie soll erste Daten zu Klimaschutz und ambulanter medizinischer Versorgung in Deutschland schaffen und bundesweit ein möglichst großes und vielfältiges Kollektiv erreichen. „Zum Zeitpunkt des nächsten Ärztetags im Mai 2021, der sich schwerpunktmäßig mit Klimawandel und Gesundheit beschäftigen wird, möchten wir erste Ergebnisse unserer Befragung vorstellen“, fügt Marlene Thöne hinzu. Die Ergebnisse könnten dabei helfen, den Diskurs um Klimaschutz im Gesundheitswesen mit den erhobenen Daten zu untermauern, so die Co-Initiatorin der Studie.

Nach dem Absenden des Fragebogens haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich ein wissenschaftlich fundiertes Hintergrundpapier zu allen im Fragebogen angesprochenen Themen herunterzuladen und Zugang zu weiteren Ressourcen zu bekommen, die für die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und gesunder Lebensstil hilfreich sind.
Die Studie wird vom Umweltbundesamt, dem Virchowbund und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) unterstützt.

Niedergelassene, aber auch beispielsweise in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) angestellte Ärztinnen und Ärzte können an der Online-Umfrage teilnehmen unter:
www.medizin.uni-halle.de/klimapraxen

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Alltägliches Nahrungsmittelgift kann unter Umständen Nierenerkrankungen verursachen

Das Schimmelpilzgift Ochratoxin A (OTA) kommt überall vor, man kann ihm nicht entgehen. Schon allein aufgrund der normalen Ernährung kann es in geringen Mengen im Blut nachgewiesen werden. Doch wie wirkt sich das auf die Nieren aus und kann man

Preisträgerin Marie-Christin Schulz (Foto: Aey Congresse GmbH)

gegen die Auswirkungen etwas tun? Diesen Fragen geht die Promotionsstudentin Marie-Christin Schulz nach. Für ein wissenschaftliches Poster in diesem Kontext zum Thema „Crosstalk zwischen Epithelzellen und Fibroblasten moduliert die Nephrotoxizität von Ochratoxin A (OTA)“ ist sie nun mit 500 Euro von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie ausgezeichnet worden. Das Poster von Schulz war eines von 16, die aus insgesamt 320 Postern ausgewählt wurden.

Die Ernährungswissenschaftlerin arbeitet derzeit an ihrer Promotion am Julius-Bernstein-Institut für Physiologie (JBI) der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist hier Teil der Arbeitsgruppe von Institutsdirektor Prof. Dr. Michael Gekle. Am JBI hatte sie auch bereits für ihre Bachelor- und ihre Masterarbeit geforscht. Weiterlesen

Erstes Treffen von Beteiligten der teilnehmenden Kliniken an der klinischen „Be-Up: Geburt aktiv“-Studie

Hebammen, Ärztinnen und Ärzte, die an der Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ beteiligt sind, treffen sich am Mittwoch, dem 10. Oktober 2018, erstmals am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. Eingeladen sind Vertreterinnen und Vertreter der geburtshilflichen Teams des Universitätsklinikums Halle (Saale), des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin, des Universitätsklinikums Jena, des Städtischen Klinikums Brandenburg, des Städtischen Klinikums Wolfsburg und des Franziskus-Hospitals Bielefeld.

„Das Studientreffen hat zum Ziel, das an der Studie beteiligte Personal zusammenzubringen, um untereinander Herausforderungen, Erfahrungen und Vorschläge bezüglich der Umsetzung auszutauschen“, sagt Dr. Gertrud M. Ayerle vom Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die die Studienleitung innehat. „In jeder Klinik sind die räumlichen Voraussetzungen, die Personalausstattung oder die Organisation der Arbeitsabläufe anders, daher ist es auch für das Studienteam wichtig, die wertvollen Erfahrungen der Beteiligten aus erster Hand kennen zu lernen und zu diskutieren, die bei den Betreuungsbesuchen durch das Studienteam nicht direkt thematisiert werden.“ Weiterlesen

Forschende stellen am 21. September Ergebnisse aus vier BMBF-Projekten zum Themenbereich „Pflege und Begleitung älterer Menschen“ vor

Die Sicherstellung einer angemessenen Pflege und Begleitung der älteren Menschen in Deutschland ist ein breit diskutiertes Thema. Das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat hier eines seiner zentralen Forschungsgebiete. Gleich vier vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekte, die seit 2014 am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft durchgeführt wurden, sind nun beendet. Dafür hatte das Institut vom BMBF rund 1,3 Millionen Euro erhalten.

Die Ergebnisse aller vier Projekte stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am 21. September 2017, von 10 bis etwa 16 Uhr, in einzelnen Vorträgen auf der Abschlussveranstaltung auf dem Medizin-Campus Steintor, Magdeburger Straße 24 (ehemalige Universitätsfrauenklinik) in Halle vor.

Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit der Begrüßung seitens der Institutsleiterin Frau Prof. Dr. Gabriele Meyer, die den gesamten Tag über zudem in moderierender Funktion agiert. Für alle Projektvorstellungen, die etwa 30 bis 45 Minuten dauern werden, ist jeweils auch Diskussionszeit vorgesehen, um den Austausch untereinander zu ermöglichen.

Um 10.30 Uhr folgt die erste Ergebnis-Präsentation zum Projekt „IMPRINT“, in dem es um die Vermeidung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen in Pflegeheimen ging. Nach einer kurzen Pause schließt sich um 11.45 Uhr die Ergebnis-Präsentation zu „EPCentCare“ an, das die Reduktion von Antipsychotika in Pflegeheimen als Forschungsgegenstand hatte. Passend zum Weltalzheimertag folgen um 13.30 Uhr die Ergebnisse zum Projekt „Actifcare“, das Wege zur professionellen Unterstützung und Pflege bei Demenz untersucht hat und um 14.30 Uhr die Präsentation der Ergebnisse aus „JointConImprove“, einem Projekt, das die Verbesserung sozialer Teilhabe und Lebensqualität von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern mit Gelenkkontrakturen, also Funktions- und Bewegungseinschränkungen, als Thema hatte.

Zu guter Letzt wird als Abschluss der Veranstaltung noch ein Ausblick gegeben, was zukünftig in diesem Forschungsbereich aus dem halleschen Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft zu erwarten ist, denn vielen der abgeschlossenen Projekte folgten weitere.

An der Veranstaltung am 21. September nehmen neben den an den Projekten beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegeheimen teil, die als Praxispartner involviert waren. Außerdem sind Vertreterinnen und Vertreter aus den Fachbereichen Gesundheit und Soziales der Stadt Halle angemeldet.

Weitere Informationen sind auf den Seiten des Institutes www.medizin.uni-halle.de/pflegewissenschaft erhältlich.

Virtuelle Patienten helfen beim Erlernen des Diagnostizierens

Es war ein Testballon, doch der kam ausgesprochen gut an. 30 hallesche Medizin-Studierende haben sich damit befasst, bei zwei Patienten herauszufinden, welche Erkrankung diese haben könnten und dafür Behandlungsstrategien zu entwickeln. Und zwar anhand von virtuellen Patientenfällen, die in Nordamerika erstellt wurden und auf einer englisch-sprachigen Internet-Plattform präsentiert werden.

VirtualPatientsFederführend bei dem Projekt war Oberarzt Jens Walldorf von der Universitäts- und Poliklinik für Innere Medizin I (Direktor Prof. Dr. Patrick Michl). „Es gab zwei Gründe für die Idee. Einmal ergab sich das Projekt aus dem Aufbaustudium Master of Medical Education und zum zweiten bestand der Wunsch nach Veränderungen in der Lehre an der Medizinischen Fakultät Halle“, erklärt er.

Das heißt im Detail, dass Oberarzt Walldorf im Rahmen seines Studiums Projekte bearbeiten sollte, die sich mit der Verbesserung der Lehre beschäftigen, und er hat sich für das Thema „Virtuelle Patienten“ entschieden. „Das ist in Halle bisher unterrepräsentiert und wird aktuell nur an etwa der Hälfte der deutschen Medizinischen Fakultäten angeboten“, erklärt Walldorf. Das liege unter anderem daran, dass es aufwendig und teuer sei, realistische Fälle so aufzubereiten, dass diese sinnvoll verwendet werden können, aber auch daran, dass diskutiert worden sei, ob ein solches Angebot die Lehre voranbringe. Weiterlesen

Leichtathleten Rico Freimuth und Cindy Roleder sind für die Wissenschaft gelaufen

Mit Rico Freimuth und Cindy Roleder haben heute zwei Profi-Leichtathleten ihre Laufdaten für die Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Sie haben an einer Studie von PD Dr. René Schwesig teilgenommen, in der die Laufstile von Profis und Freizeitsportlern analysiert werden. Ursprünglich war außerdem die Siebenkämpferin Jennifer Oeser eingeladen, die jedoch wegen eine Fußverletzung nicht dabei sein konnte.

Gemessen wird unter anderem, wie der Fuß aufgesetzt wird und wie die Körperhaltung ist. Dabei zeigt sich, dass der Laufstil je nach Geschwindigkeit, aber auch je nach Leistungslevel des Probanden unterschiedlich sein kann. Das ist einerseits bezüglich der Kraftnutzung spannend, aber auch und vor allem wegen der Belastung der Gelenke und damit eines möglichen Verletzungsrisikos.

Frei nach dem Motto „Ladies first“ ging zunächst Cindy Roleder auf das Laufband – und wie jeder andere Proband der Studie startete sie mit 10 km/h. Mit individuellen Erholungspausen dazwischen wird die Geschwindigkeit stufenweise bis auf 24 km/h erhöht.

Roleder_Laufband

Cindy Roleder wird auf den Test vorbereitet, im Hintergrund wartet Rico Freimuth auf seinen Einsatz.

Nachdem auch Rico Freimuth alle Stufen durchlaufen hatte, wurden die Daten gleich grob ausgewertet. Die detaillierte Auswertung wird dann Trainer Wolfgang Kühne ausgehändigt.

René Scchwesig erläutert die Daten. Cindy Roleder und Trainer Wolfgang Kühne hören interessiert zu.

René Schwesig (blaues Shirt) erläutert die Daten. Cindy Roleder und Trainer Wolfgang Kühne hören interessiert zu.

Die Daten von Rico Freimuth und Cindy Roleder dienen nun neben denen der weiteren Probanden auch dazu, eine Referenzdatenbank zu erstellen. Mit den beiden erfolgreichen Leichtathleten – Freimuth gewann bei der Weltmeisterschaft in Peking Bronze im Zehnkampf, Roleder Silber über 100 Meter Hürden – haben insgesamt rund 400 Menschen an der Studie teilgenommen.

Und weil die beiden auch vom Space Curl, einem Therapie- und Trainingsgerät, so fasziniert waren, durften sie noch eine Runde Astronaut sein und ihre Körperspannung testen. Und selbst hier blieb der Wettkampfgedanke nicht außen vor. Rico wettete, dass Cindy ohne Hilfe keinen Überschlag schafft. Sie nahm die Herausforderung an – und gewann …

roleder_space Leichtath_Spacecurl_Schwesig

Deutschlandweite Leukämie-Studie ist unter der Leitung des Universitätsklinikums Halle (Saale) gestartet

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist nach wie vor eine schwierig zu behandelnde, bösartige Krebserkrankung des blutbildenden Systems. Viele Patienten sprechen zunächst gut auf die Therapie an, erleiden dann aber einen Rückfall und bedürfen weiterer intensiver Therapie oder einer Stammzelltransplantation, um die Chancen auf Heilung zu erhöhen. Hervorgerufen wird dieser Rückfall von Leukämiestammzellen, die sich im Knochenmark in einer Nische verstecken können und gegen die erste Chemotherapie resistent waren.Tumorstammzelle mit Umgeb. 2

Ärztinnen und Ärzte an 25 deutschen Kliniken untersuchen nun im Rahmen der sogenannten „BLAST“-Studie ein neues Medikament, das gezielt die Leukämiezellen und Leukämie-Stammzellen angreift. Die Leitung der Studie hat Professor Dr. Carsten Müller-Tidow, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV und Leiter des Landeszentrums für Zell- und Gentherapie am Universitätsklinikum Halle (Saale), inne. Weiterlesen

„SILNE-R“ – Universitätsmedizin Halle an europäischer Studie zum Rauchverhalten von Jugendlichen beteiligt

Was die Pisa-Studie für die Bildung ist, sind die „SILNE“-Studien für das Rauchen bei Kindern und Jugendlichen. Im Oktober beginnt dazu erneut eine großangelegte, europaweite Befragung zum Thema Rauchen, die den Titel „SILNE-R“ trägt. SILNE steht für Smoking Inequalities – Learning from Natural Experiments.

Prof. Matthias Richter leitet die SILNE-R-Studie für Deutschland.

Prof. Matthias Richter leitet die SILNE-R-Studie für Deutschland.

Untersucht werden soll dabei unter anderem, wie Programme und Strategien gegen das Rauchen auf nationaler, Gemeinde- und Schulebene in sieben Ländern umgesetzt wurden, wie sie sich in den einzelnen Ländern unterscheiden und wie sie das Rauchverhalten in bei Kindern und Jugendlichen beeinflusst haben. Auch politische Entscheidungsträger, Experten und Praktiker sollen befragt werden. Angelegt ist die Studie als Folgeprojekt der ersten SILNE Studie auf drei Jahre. Sie wird im Rahmen des Horizon2020-Programms der Europäischen Union mit rund drei Millionen Euro gefördert. Davon erhält Halle rund 360.000 Euro. Weiterlesen