Zum Film-Inhalt:

Lara ist ein 15-jähriges Mädchen, das davon träumt, Balletttänzerin zu werden – und sie trainiert hart dafür. Als sie an einer renommierten Ballettakademie in Brüssel für eine achtwöchige Probezeit aufgenommen wird, scheint ihr Traum zum Greifen nah. Doch Lara wurde im Körper eines Jungen geboren und steckt mitten in der Vorbereitung für eine Hormontherapie, der eine geschlechtsangleichende Operation folgen wird. Dennoch trainiert Lara eisern weiter und ignoriert alle Anweisungen. Gerade jetzt will sie sich mehr denn je beweisen und setzt dabei ihre Gesundheit aufs Spiel.

In seinem Regiedebüt erzählt der belgische Drehbuchautor Lukas Dhont auf besonnene Art und Weise von der vielschichtigen Entwicklung seiner Protagonistin. Mit Feingefühl und einem Blick für kleine Gesten fängt der Regisseur die physischen und psychischen Herausforderungen ein, vor die Lara und ihre Familie gestellt werden. Der Konflikt des Films liegt dabei zunächst nicht in den äußeren Widerständen, sondern in erster Linie im inneren Kampf des Mädchens, das ihren noch männlichen Körper so schnell wie möglich überwinden möchte, um Ballett als Frau zu tanzen.

Der Experte:

Tammo Wende (Mag., M.A.) hat Soziologie und Pädagogik in Magdeburg und angewandte Sexualwissenschaft in Merseburg studiert und arbeitet seit 2009 als Psychosozialberater im RosaLinde Leipzig e.V.

Der RosaLinde Leipzig e.V. ist eine Beratungs- und Begegnungsstelle für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter*, Asexuelle, queere Menschen (LSBTIAQ*) und deren Angehörige in Leipzig und dem Leipziger Umland. Außerdem leistet der Verein Antidiskriminierungsarbeit in Form von Bildungsprojekten und Fortbildungen für Fachpersonal.