Virtuelle Patienten helfen beim Erlernen des Diagnostizierens

Es war ein Testballon, doch der kam ausgesprochen gut an. 30 hallesche Medizin-Studierende haben sich damit befasst, bei zwei Patienten herauszufinden, welche Erkrankung diese haben könnten und dafür Behandlungsstrategien zu entwickeln. Und zwar anhand von virtuellen Patientenfällen, die in Nordamerika erstellt wurden und auf einer englisch-sprachigen Internet-Plattform präsentiert werden.

VirtualPatientsFederführend bei dem Projekt war Oberarzt Jens Walldorf von der Universitäts- und Poliklinik für Innere Medizin I (Direktor Prof. Dr. Patrick Michl). „Es gab zwei Gründe für die Idee. Einmal ergab sich das Projekt aus dem Aufbaustudium Master of Medical Education und zum zweiten bestand der Wunsch nach Veränderungen in der Lehre an der Medizinischen Fakultät Halle“, erklärt er.

Das heißt im Detail, dass Oberarzt Walldorf im Rahmen seines Studiums Projekte bearbeiten sollte, die sich mit der Verbesserung der Lehre beschäftigen, und er hat sich für das Thema „Virtuelle Patienten“ entschieden. „Das ist in Halle bisher unterrepräsentiert und wird aktuell nur an etwa der Hälfte der deutschen Medizinischen Fakultäten angeboten“, erklärt Walldorf. Das liege unter anderem daran, dass es aufwendig und teuer sei, realistische Fälle so aufzubereiten, dass diese sinnvoll verwendet werden können, aber auch daran, dass diskutiert worden sei, ob ein solches Angebot die Lehre voranbringe. Weiterlesen

Wissenschaftspreis der Unimedizin Göttingen für halleschen Juniorprofessor Tony Gutschner

27.1.2017 UMG Verleihung Wirtschaftspreis Hörsaal 55

Juniorprofessor Dr. Tony Gutschner bei seinem Vortrag zur Verleihung des Wissenschaftspreises der Universitätsmedizin Göttingen am 27. Januar 2017.
Foto: UMG

Juniorprofessor Dr. rer. nat.Tony Gutschner hat am heutigen Freitag als einer von zwei Nachwuchswissenschaftler den Wissenschaftspreis der Universitätsmedizin Göttingen erhalten. Der Preis wurde zum ersten Mal verliehen und ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Die Peter Jochimsen Stiftung für internationale Wissenschaftsprojekte hat den Preis gestiftet. Die zweite Preisträgerin ist Dr. Lena-Christin Conradi von der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Göttingen. Das Geld geht zu gleichen Teilen an die Preiträger.

Wie die Universitätsmedizin Göttingen mitteilt, richtet sich der Preis an „herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die das 35. Lebensjahr nicht überschritten haben und wegweisende Ergebnisse auf dem Gebiet der Grundlagenforschung erzielt haben.“ Der thematische Schwerpunkt der Ausschreibung habe im Jahr 2016 auf dem Gebiet der onkologischen Erkrankungen gelegen.

Als Festredner war Dr. Michael Boutros vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg eingeladen und sprach zum Thema „Lesen und Schreiben im Genom“.

Zum DKFZ hat Preisträger Jun.-Prof. Gutschner ebenfalls eine persönliche Verbindung, denn hier wurde er 2012 promoviert. Als Postdoc arbeitete er danach von 2012 bis 2013 im Labor von Prof. Dr. Sven Diederich im DKFZ. Von 2013 bis 2016 forschte er am MD Anderson Cancer Center in Houston, Texas, USA, bevor zum seit 1. Januar 2017 als neuer Juniorprofessor für RNA-Biologie an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität, seiner alten Alma Mater, berufen wurde.

27.1.2017 UMG Verleihung Wirtschaftspreis Hörsaal 55

Die beiden ersten Preisträger des Wissenschaftspreises der Universitätsmedizin Göttingen, Jun.-Prof. Dr. Tony Gutschner (2.v.l.) und Dr. Lena-Christin Conradi mit Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Göttingen (l.) und Prof. Dr. Peter Jochimsen, Vorsitzender des Kuratoriums der Peter Jochimsen Stiftung für internationale Wissenschaftsprojekte, die das Preisgeld gestiftet hat.
Foto: UMG

Die Presseankündigung der Universitätsmedizin Göttingen ist hier zu finden.

Endspurt für die Bewerbungsphase für das „Clinical-Scientist-Programm“

Drei Jahr der Facharztausbildung an der Unimedizin Halle (Saale) bereits absolviert, eine herausragende Promotion abgeliefert und überdurchschnittliches Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten? Dann sind zumindest schon einmal drei Bedingungen erfüllt, um sich für das Clinical-Scientist-Programm der Medizinischen der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu bewerben. Bis zum 31. Januar 2017 ist das noch möglich!

Es stehen nach Auskunft des Prodekanats für Nachwuchsförderung zwei Stellen zur Verfügung.

Wichtig ist, dass ein Forschungsprojekt in einem der Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät Halle bearbeitet wird, das heißt im Bereich Molekulare Medizin der Signaltransduktion oder Epidemiologie & Pflegeforschung, und auch, dass der Einrichtungsleiter zugestimmt hat sowie die Finanzierung des klinischen Anteils (50 Prozent) zugesagt ist.

Das Clinical-Scientist-Programm läuft über drei Jahre. Für diese Zeit werden die Zeiten für Klinik und Forschung vereinbart sowie Meilensteine schriftlich verankert. Geboten wird neben der eigenständigen Bearbeitung eines Forschungsprojekts eine strukturierte Ausbildung in Form von Vorlesungen, praktischen Kursen und Soft-Skill-Kursen.

Ziel des Programms ist die Förderung der klinischen und grundlagenorientierten Forschung innerhalb der Facharztausbildung, das Erbringen von wesentlichen Leistungen zu einer Habilitation sowie das erfolgreiche Publizieren von Projektdaten.

Weitere Informationen zum Clinical-Scientist-Programm gibt es im Internet beim Prodekanat für Nachwuchsförderung

Mediziner-Jahrgang 2016 verabschiedet – Anlass, um Bilanz zum Medizinstudium zu ziehen

Absolventen_MedFak_2017_GrpFoto_mailDas Examen ist geschafft und damit auch das „schier endlose Medizinstudium“, wie es Prof. Dr. Oliver Thews mit ein wenig Mitleid in der Stimme nannte. Er hielt am vergangenen Samstag im Löwengebäude der Universität die Festrede zur feierlichen Verabschiedung des Mediziner-Jahrgangs 2016. Zunächst hatte aber der Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg das Wort und begrüßte nach einem musikalischen Einstieg des Fakultätsorchesters die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Medizin.

Wenn man es so will, stand die Feier unter einem Motto, das im Grußwort, aber auch in der Festrede zum Ausdruck kam: Dem Wandel des Medizinstudiums, der sich seit einigen Jahren vollzieht, aber nach wie vor und mehr denn je aktuell ist. So sind beispielsweise die 199 Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2016 die ersten in Halle gewesen, die nach einem neuen Curriculum im klinischen Abschnitt ausgebildet wurden. Doch das ist nur ein kleiner, lokaler Baustein, der sich in einen größeren Komplex einfügt. Weiterlesen

Ringvorlesung der Rehabilitationsmedizin geht in das nächste Jahr

Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Ringvorlesung „Rehabilitationsmedizin“, die vom Institut für Rehabilitationsmedizin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität im Rahmen des Forschungsverbunds Rehabilitationsmedizin Thüringen/Sachsen-Anhalt angeboten wird.

Der erste Termin 2017 steht unter dem Titel „Methamphetaminkonsum als Herausforderung für die (rehabilitative) Versorgung und findet am 25. Januar von 14 bis 16.30 Uhr im Hörsaal des Institutes für Anatomie und Zellbiologie, Große Steinstraße 52 in Halle statt. Die Ringvorlesung richtet sich sowohl an Fachpublikum als auch ausdrücklich an die interessierte Öffentlichkeit und die Hörer können sich auf drei Vorträgen freuen.

Laura Hoffmann (M.A.) vom Institut für Medizinische Soziologie der Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg spricht zum Thema: „Ergebnisse des METH-MD Projektes: Methamphetaminkonsum in Mitteldeutschland – Eine qualitative Studie zu Bedarf und Herausforderungen für die rehabilitative Versorgung“. Danach wird  Marc Manser, Leiter der Drogenberatungsstelle „drobs Halle“ über „Szenarien aus dem Alltag der ambulanten Drogenberatung“ sprechen. Den Abschluss bildet der Vortrag von Uwe Wicha, Leiter Therapieeinrichtung für Suchterkrankungen „Alte Flugschule“ in Großrückerswalde: „Diskussion exemplarischer Lebensläufe von Crystal Meth abhängigen Klienten anhand von Fallvignetten“.

Die Veranstaltung wird vom Direktor des Instituts für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, moderiert.

Der zweite Termin findet dann am 15. Februar statt und hält zum Thema „Bewegungsförderung in Prävention und Rehabilitation“ zwei Vorträge bereit. Diese werden von Dr. Wolfgang Geidl sowie von Dr. Jana Semrau, beide vom Institut für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gehalten. Ersterer referiert zu den nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung, Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation: Bestandsaufnahme auf Einrichtungs- und Akteursebene (BewegtheReha) sowie zu  Schrittzähler-basierter Intervention zur Bewegungsförderung in der pneumologischen Rehabilitation bei Menschen mit COPD (STAR-Studie). Dr. Jana Semrau legt den Schwerpunkt dann auf die Entwicklung der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz bei Auszubildenden.

Auch diese Veranstaltung wird moderiert, in diesem Fall von Prof. Dr. Oliver Stoll, Leiter des Arbeitsbereiches „Sportpsychologie & Sportpädagogik & Sportsoziologie“ am Institut für Sportwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Weitere Termine sollen im Laufe des Jahres folgen. Bitte beachten Sie den Veranstaltungskalender auf diesem Blog!

Ultraschallkurs lehrt Medizin-Studierenden im Praktischen Jahr den richtigen Umgang mit der Methode

Dr. Bernd Klinge (r.) und Dr. Anna-Maria Burgdorff (2.v.r.) bieten den Ultraschallkurs ehrenamtlicht für PJler an.  Foto: Fotostelle UKH

Dr. Bernd Klinge (r.) und Dr. Anna-Maria Burgdorff (2.v.r.) bieten den Ultraschallkurs ehrenamtlich für PJler an. Begonnen wurde mit dem Schallen der Schilddrüse.
Foto: Fotostelle UKH

Ultraschall ist eine in vielen medizinischen Fachgebieten eingesetzte Untersuchungsmethode. Sie ist relativ unaufwendig, kostengünstig und kann schnell Ergebnisse liefern. Letzteres setzt jedoch voraus, dass Ärzte im Umgang mit dieser Methode vertraut sind. Hier setzt der Ultraschallkurs an, den Dr. Anna-Maria Burgdorff, Assistenzärztin an der Universitätsklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Halle (Saale), initiiert hat.

Der Kurs findet bereits zum zweiten Mal im Skills Lab des Dorothea Erxleben Lernzentrums der Medizinischen Fakultät Halle statt und wird von Dr. Bernd Klinge geleitet. Er ist Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Ärztlicher Direktor des Helios-Klinikums Sangerhausen, das Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät Halle ist. Da er zudem DEGUM-III-zertifiziert ist, kann er einen solchen Kurs leiten. Das Angebot ist dabei für Studierende im Praktischen Jahr konzipiert und freiwillig, und entspricht ebenfalls den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin und somit einem europäischen Konzept. Weiterlesen

Newcomers Club: Angebote für Neulinge an der MLU/ Offers for all who are new at MLU

English version below

Seit einigen Jahren gibt es an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Newcomers Club. Der soll nationalen wie internatioinalen Wissenschaftlern, die neu in Halle sind, sowie ihren Familien, den Einstieg erleichtern, indem Führungen verschiedenster Art, aber auch ein Newcomers-Frühstück und eine Krabbelgruppe angeboten werden. Kurz gesagt: Kontakte knüpfen leicht gemacht.

Die nächsten beiden Angebote, die der Newcomers Club offeriert, sind eine Führung durch die weltbekannten Meckelschen Sammlungen am 22. Januar 2017, 14 Uhr, sowie tags drauf am 23. Januar um 10 Uhr eine Führung durch die Stadt Halle. Beide Veranstaltungen sind englischsprachig. Anmeldungen werden bis spätestens 20. Januar erbeten (für Details bitte auf die Bilder klicken).

 

A few years ago the so called Newcomers Club was established at Martin-Luther-University Halle-Wittenberg. Its purpose is to make it easier for national and international scientists who are new in Halle, as well as for their families, to get started by offering different kinds of tours through Halle or to special sights, a Newcomers breakfast and even a toddler group.

The next offers will be a tour through the world famous Meckelsche Sammlungen on January 22nd 2017, starting 2 p.m., and a walking tour through Halle the day after on January 23rd, starting 10 a.m. Both events are in English and registrations are kindly requested by January 20. (for details please click on the pictures above)

Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte/for further information, please visit: MLU Newcomers Club

Guter Zucker, böser Zucker? Was Ernährung mit dem Altern zu tun hat

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Prof. Dr. Rüdiger Horstkorte Foto: Fotostelle UKH

„Wir brauchen Zucker“, sagt Professor Dr. Rüdiger Horstkorte und meint damit eher den Plural, also Zucker in allen möglichen Ausprägungen. Immerhin sei Zucker unter anderem ein wichtiger Energieträger, aber zum Beispiel auch bei der Etablierung von Nervenbahnen im Gehirn essentiell. „Wenn dort durch genetische Defekte Glykane, also Mehrfachzucker, fehlen, können schwerwiegende mentale Defekte die Folge sein. Das ist aber sehr selten“, sagt der Biologe, der am Institut für Physiologische Chemie (Direktor: Professor Dr. Guido Posern) forscht und lehrt. Ein Verteufeln von Zucker, wie es teilweise bei einigen Ernährungsweisen der Fall sei, sei nicht sinnvoll, sagt er deshalb. Ein maßvoller Umgang damit hingegen schon, vor allem mit zunehmendem Alter. Weiterlesen