Medizinische Fakultät der Universität Halle stellt ihre Studiengänge beim „HIT 2017“ vor

Beratung beim HIT 2016 (Foto: Markus Scholz)

Die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) präsentiert sich am Sonnabend, 1. April, von 9 bis 15 Uhr mit verschiedenen Angeboten auf dem Hochschulinformationstag 2017 rund um den Universitätsplatz.

So werden die einzelnen Studiengänge in Vorträgen vorgestellt. Den Anfang macht Prof. Dr. Hans-Günter Schaller, der im Hörsaal XXII des Audimax den Studiengang Zahnmedizin vorstellt. Dieses Studium ist in Sachsen-Anhalt nur in Halle möglich und Prof. Schaller erklärt, warum es sich lohnt, Halle als Studienort bei der Stiftung für Hochschulzulassung anzugeben.

Um 11 Uhr schließt sich an gleicher Stelle der Vortrag von Prof. Dr. Oliver Thews an, der den Studiengang Medizin vorstellt. Um 14 Uhr Weiterlesen

Neue Fortbildungsreihe „Radioonkologie“ in der Klinik für Strahlentherapie

Die Universitäts- und Poliklinik für Strahlentherapie (Direktor: Prof. Dr. Dirk Vordermark) am Universitätsklinikum Halle (Saale) startet eine neue „Radioonkologie“-Fortbildungsreihe.

Darin werden jeweils einmal pro Quartal innovative und aktuelle „Hot Topics“ der Strahlentherapie von externen Experten aus den Bereichen Strahlentherapie, Medizinphysik und Strahlenbiologie präsentiert.

Die erste Fortbildungsveranstaltung wird am Mittwoch, 29. März 2017 um 15.30 Uhr im Hörsaal 1 (Funktionsgebäude 5/6), Ernst-Grube-Straße 40, stattfinden. Dr. rer. nat. Tobias Gauer, Medizinphysiker und Leiter der Sektion Forschung an der Universitätsklinik für Strahlentherapie Hamburg-Eppendorf, wird zum Thema „Radiochirurgie von Lebermetastasen: Einfluss von Bewegungsmanagement auf lokale Kontrolle“ referieren.

Die Veranstaltung richtet sich an Fachkollegen, aber auch Physiker, Biologen und Wissenschaftler, die in diesem Bereich tätig sind, und ist kostenfrei. Fortbildungspunkte wurden bei der Ärztekammer Sachsen-Anhalt beantragt. Weitere Veranstaltungen sind Ende Mai sowie im dritten und vierten Quartal geplant, die Termine stehen noch nicht endgültig fest.

Erfolgsmodell „Klasse Allgemeinmedizin“ verzeichnet die ersten Absolventen

„Mein Ziel war es schon, später eine eigene Praxis zu haben“, sagt Adrian Ebert. Doch dass es einmal eine für Allgemeinmedizin werden würde, war dem 25 Jahre alten Absolventen der Medizinischen Fakultät in Halle nicht von vornherein klar. Was ihn davon überzeugt hat? Ein besonderes Projekt der Medizinischen Fakultät in Halle: die „Klasse Allgemeinmedizin“. Das Medizinstudium wird dabei um ein allgemeinmedizinisches Curriculum ergänzt. Dazu gehört, dass die Studierenden zwei Tage pro Semester in einer Hausarztpraxis mitarbeiten und über das gesamte Studium einen praktizierenden Hausarzt als Mentor an ihrer Seite haben.

Adrian Ebert hat mit dem ersten Jahrgang 2011 angefangen und gehört zu den ersten zehn Absolventen, die nun in ihr Praktisches Jahr gestartet sind oder es in den kommenden Wochen noch werden. 2011 hatten 20 Studierende in dem Projekt angefangen. „Vier gehen ins Praktische Jahr, die anderen sechs bereiten sich gerade auf ihre Prüfungen vor. Die Verzögerung kommt unter anderem durch Auslandsaufenthalte oder Schwangerschaften zustande“, sagt Susanne Mittmann, eine der Projektverantwortlichen.

Gleichzeitig ist auch in diesem Semester wieder ein neuer Jahrgang mit 20 Studierenden an den Start gegangen und es gab auch noch drei Nachrücker, die in den Jahrgang 2014 aufgenommen wurden. „Insgesamt haben wir nun 102 angehende Hausärztinnen und Hausärzte in der Klasse Allgemeinmedizin“, so Susanne Mittmann. Weiterlesen

Wissenschaftler veröffentlichen Grundlagenforschung zur Funktionsweise eines zellulären Ionenkanals im Journal PNAS

An schwerwiegenden Krankheitsbildern wie Arthrose oder Sepsis sind im Körper viele Prozesse beteiligt, vor allem aber Entzündungen, die zur Infektabwehr und Wundheilung notwendig, aber auch schmerzhaft sind. Für das Schmerzempfinden sind verschiedene Vorgänge im Körper verantwortlich. Hierbei ist unter anderem der sogenannte P2X7-Rezeptor beteiligt, ein Ionenkanal, der in der Zellmembran von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) vorkommt. Wie dieser funktioniert, haben Wissenschaftler der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Fritz Markwardt vom Julius-Bernstein-Institut für Physiologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erforscht. Die Ergebnisse ihrer Grundlagenforschung sind im renommierten Journal Proceedings of the National Academy of Sciences in the United States (PNAS; doi: 10.1073/pnas.1610414114) veröffentlicht worden. 

„Der Ionenkanal ist ein entscheidender Rezeptor für die Aktivierung von Entzündungsprozessen und registriert das sogenannte Adenosintriphosphat (ATP), das bei entzündlichen Prozessen und Verletzungen in den Extrazellulärraum ausgeschüttet wird und das deshalb als Gefahrensignal bekannt ist“, erklärt Prof. Markwardt. Dieses Signal, sorge dafür, dass sich der Ionenkanal wie ein Tor öffne und kleine Ionen wie Natriumionen (Na+), Calciumionen (Ca2+) und Kaliumionen (K+) durchtreten lasse. „Wir haben herausgefunden, welcher Teil des P2X7R-Proteins dafür zuständig ist. Das war so bisher nicht genau erforscht“, so Markwardt weiter. Durch die Öffnung der Ionenkanalpore werden Signalkaskaden aktiviert, die zur Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen führen und somit den Entzündungsprozess aktivieren. Es seien aber auch fundamentale Zweifel an der bisherigen Vermutung aufgekommen, dass sich die kleine Ionenkanalpore aufgrund langdauernder Anwesenheit des Gefahrensignals ATP erweitere, um größere Moleküle durchzulassen, wie es in der Publikation heißt. „Zumindest unter unseren experimentellen Bedingungen hat sich die Erweiterung der Pore nicht als Eigenschaft des P2X7-Rezeptors bestätigt“, sagt der Physiologe. 

Der Ionenkanal ist laut Markwardt ein „kleiner Baustein“ und einer von vielen, die bei Entzündungen und Schmerzreaktionen involviert sind, aber das bessere Verständnis über seine Funktionsweise könne dazu beitragen, neue entzündungshemmende oder Schmerzmedikamente zu entwickeln. 

Forschungspreise an Hörforscher der halleschen Uni-HNO-Klinik verliehen

Auf der 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA) in Aalen sind die Hörforscher Medizinphysikerin Laura Fröhlich und Audiologe apl. Prof. Dr. Torsten Rahne von der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Halle (Saale) mit Forschungspreisen der Deutschen Gesellschaft für Audiologie ausgezeichnet worden.

Apl. Prof. Dr. Torsten Rahne erhielt den Meyer-zu-Gottesberge-Preis und damit die höchste Ehrung, die die Deutsche Gesellschaft für Audiologie einem aktiven Forscher auf der Höhe seiner Schaffenskraft verleihen kann. In seiner Laudatio hob sein früherer Kollege Roland Mühler (Magdeburg) Rahnes besondere Verdienste um die Verbindung von experimenteller Grundlagenforschung und klinischer Forschung hervor. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und Prof. Dr. Alf Meyer zum Gottesberge gewidmet, der sich der Innenohrforschung und der Mittelohrchirurgie wegweisend widmete. Die Deutsche Gesellschaft für Audiologie (DGA) vergibt den Meyer-zum-Gottesberge-Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Hörforschung. Für die Auszeichnung vorgeschlagen werden können Nachwuchswissenschaftler und Ärzte, die in den vergangenen Jahren wichtige Arbeiten auf dem Gebiet der Hörforschung in deutscher, französischer oder englischer Sprache publiziert haben.

Torsten Rahne (Jahrgang 1979) hat in Magdeburg Physik studiert und wurde dort sowie in New York zur Beeinflussung der Hörwahrnehmung durch visuelle Signale promoviert. Seit 2008 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Halle (Saale) tätig und habilitierte sich dort 2012. 2015 wurde er zum außerplanmäßigen Professor für experimentelle und klinische Audiologie und Neurootologie ernannt. Er ist als international gefragter und anerkannter Wissenschaftler bereits Träger einiger weiterer Forschungspreise.

Laura Fröhlich wurde mit dem mit 500 Euro dotierten Nachwuchs-Forschungspreis für den besten Vortrag während des Junior-Symposiums der internationalen Konferenz geehrt. Laura Fröhlich (Jahrgang 1991) hat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Medizinische Physik studiert und arbeitet derzeit an ihrer Promotion im Bereich der Hörforschung an der Universitätsmedizin Halle (Saale). Sie absolvierte einen Forschungsaufenthalt an der Chalmers University of Technology in Göteborg und arbeitet an Forschungsprojekten im Bereich aktiver Hörimplantat und wurde für ihre Arbeit bereits mit einem weiteren Preis ausgezeichnet.