Die deutsch-polnische Partnerschaft zwischen der Universitätsmedizin Halle (Saale) und der Medizinischen Universität „Karol Marcinkowski“ in Poznań (Polen) wird auch 2019 mit Leben gefüllt. Seit nunmehr 14 Jahren verbringen Famulanten aus Polen einen Monat in Halle und bekommen Einblicke in den Klinikalltag am Universitätsklinikum. Die Famulatur ist als Pflichtpraktikum Teil des Studiums und kann auch im Ausland absolviert werden.
Mittlerweile haben die diesjährigen Famulanten, diesmal alles Frauen, bereits die Hälfte ihrer Famulatur in Halle absolviert. Bis Ende September durchlaufen die Medizinstudentinnen verschiedene Stationen. Dafür wurden auch persönliche Wünsche hinsichtlich der Schwerpunkte berücksichtigt. So erhält Barbara Brzezinska beispielsweise in der Klinik für Innere Medizin II (KIM II) und in der Kinderkardiologie Einblicke in die Praxis, Joanna Karolewska wird in der Klinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie (VGEC) und in der Klinik für Innere Medizin I (KIM I) eingesetzt, Agnieszka Rózanska in der Klinik für Dermatologie und der Klinik für Innere Medizin III (KIM III) und Katarzyna Przytarska in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) und in der Klinik für Innere Medizin II. Bereits absolviert haben alle vier schon ihren zwei-wöchigen Deutschkurs, der ebenfalls immer Bestandteil der Famulatur ist.
Die Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, und hier vor allem Professor Dr. Stefan Plontke und Dr. Tomasz Banisch, ist maßgeblich für die Organisation des Aufenthaltes verantwortlich. Doch ohne die Bereitschaft der einzelnen Kliniken, die Famulanten zu betreuen und ihnen den Klinikalltag näherzubringen, würde es nicht gehen. In diesem Jahr haben sich dazu die Professoren Patrick Michl (KIM I), Matthias Girndt (KIM II), Daniel Sedding (KIM III), Jörg Kleeff (VGEC), Cord Sunderkötter (Dermatologie), Ralph Grabitz und Oberarzt Dipl. med. Mroawan Amoury bereiterklärt.
Zu den Betreuern der besonderen Art gehört im Übrigen auch Prof. Albert Krause, der – längst emeritiert – in jedem Jahr mit großer Begeisterung einen Wochenendausflug mit den Famulanten unternimmt, um ihnen auch etwas von der Region zu zeigen.
Bereits 1975 initiierten die mittlerweile verstorbenen Professoren Prof. Dr. Dr. h. c. Jan Hasik aus Poznań und Prof. Dr. Dr. h. c. Seige aus Halle die Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Universität „Karol Marcinkowski“, Poznań, und der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seither treffen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zudem alle zwei Jahre wechselseitig bei Symposien in Poznań und Halle, um Forschungsergebnisse auszutauschen.