Vor zehn Jahren ist der Universitäts- und Kooperationsvertrag zwischen der Universität Addis Ababa in Äthiopien und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unterzeichnet worden. So gibt es beispielsweise eine lebendige Zusammenarbeit im Bereich Onkologie und chronische Erkrankungen zwischen den Medizinischen Fakultäten.
Gerade erst war eine zehnköpfige Delegation des Institut für Klinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik (IMEBI) der Medizinischen Fakultät Halle für eine Woche in Äthiopien, um eine Summerschool mit einer Konferenz mit 91 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Wissenschaft, Regierung und Nicht-Regierungsorganisationen zu eröffnen. „Hierbei ging es vor allem darum, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Krebs, Bluthochdruck, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen zu diskutieren“, sagt Dr. Eva Kantelhardt, die seit Jahren maßgeblich an der Kooperation mitwirkt und auch an Forschungsprojekten zur Gesundheitsversorgung, besonders zu Brustkrebs oder Gebärmutterhalskrebs, in Äthiopien beteiligt ist.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), Klinikpartnerschaften und die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung haben diese Projekte mit insgesamt rund einer Million Euro in den vergangenen Jahren erheblich gefördert. So konnten mehr als 3000 Frauen auf dem Land an Krebsvorsorge teilnehmen, 140 Frauen mit Brustkrebs erhielten Therapie und viele Kolleginnen und Kollegen wurden fortgebildet. Mittlerweile haben 25 medizinische Doktoranden aus Deutschland, acht äthiopische Doktoranden sowie mehr als 15 Master-Studierende erhobene Daten ausgewertet und publiziert.
„Wir haben viel erreicht und zunehmend mehr Ideen und Möglichkeiten in diesem Bereich als internationales Team zusammen zu arbeiten“, so Kantelhardt.