Das Drama „Kindeswohl“ bildet am Mittwoch, 7. November 2018, den Auftakt für die Reihe „eMergency in cinema – Medizin, Ethik & Recht im Film“ im Wintersemester 2018/19. Start des Films ist um 19.30 Uhr im Luchs.Kino am Zoo in Halle. Die Filmreihe wird vom Interdisziplinären Wissenschaftlichen Zentrum „Medizin – Ethik – Recht“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Verein „meris“ organisiert und findet nun bereits zum fünften Mal statt.
Wie immer wird auch dieser Film von Experten eingangs anmoderiert und mit einer Diskussionsrunde abgeschlossen. Als Experten werden Markus Niester und Dr. med. Daniel Clauß im Kinosaal Rede und Antwort stehen. Niester ist Direktor des Amtsgerichts Weißenfels und Familienrichter mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich und Vorsitzender des Bundes der Richter und Staatsanwälte in Sachsen-Anhalt; Clauß ist Kinder- und Jugendpsychiater und beschäftigt sich mit Fragen des Kindeswohls durch seine Tätigkeit im Medizinischen Kinderschutz am Universitätsklinikum Halle (Saale). Er ist Therapeut für Psychotraumatologie und traumazentrierte Psychotherapie sowie Kinderschutzmediziner.
Zum Film:
Ist das Leben des 17-jährigen leukämieerkrankten Adam mehr wert als seine Würde? Als Zeugen Jehovas verweigern sowohl er als auch seine Familie die Annahme fremden Blutes, das für sein Überleben nötig wäre. Fiona Maye, Familienrichterin am High Court of Justice in London, muss entscheiden, ob die Therapie richterlich verordnet werden soll oder nicht. Doch die taffe Karrierefrau steht nicht nur beruflich vor ihrer bisher schwierigsten Entscheidung. In ihrem Privatleben wird sie von ihrem Ehemann Jack damit konfrontiert, dass er sich nach einer Affäre sehnt.
Das bewegende Justiz- und Ehedrama „Kindeswohl“ basiert auf Ian McEwans Roman The Children Act, der auch als Drehbuchautor fungiert. Emma Thompson kann in der Figur der Familienrichterin und Ehefrau ihr schauspielerisches Können facettenreich in Szene setzen. Ob Justiz, Kirche, Agnostizismus oder Beziehungspflege – der medizinrechtliche sowie -ethische Diskurs um die Rahmenbedingungen der Entscheidungsfähigkeit von Minderjährigen bietet nur eine Möglichkeit von vielen in diesem Film, um im Anschluss der Filmausstrahlung mit den Experten ins Gespräch zu kommen.
Der Eintritt beträgt 7/erm. 5,50 Euro. Weitere Infos auf https://blogs.urz.uni-halle.de/mrecinema