„Püfo“ hält Antrittsvorlesung

Wenn Professor Dr. Arne Viestenz von langjährigen Wegbegleitern als „Püfo“ bezeichnet wird, findet er das nicht ungewöhnlich, geschweige denn beleidigend. Denn der neue Professor für Augenheilkunde an der Universitätsmedizin Halle (Saale) ist nun mal, wie er in seiner Antrittsvorlesung am gestrigen Mittwochabend erklärte, ein „Püfo“ – ein Pünktchenforscher.

Dem Publikum aus Kolleginnen und Kollegen der Uiversitätsmedizin Halle, Freunden, Familienmitgliedern und Interessierten erklärte er seine

Prof. Arne Viestenz

Faszination für die Augenheilkunde, im Besonderen für die Ophthalmo-Pathologie. „Dieses Gebiet hat mich von der ersten Sekunde an fasziniert“, sagte er mit Verweis auf die Professoren Schönherr und Naumann, die ihn darauf gestoßen hatten. Und es gebe eben Menschen, die das als Pünktchenforschung bezeichnen, weil das Bild unter dem Mikroskop bei manchen Erkrankungen des Auges häufig Pünktchen, nämlich die Krankheitserreger, zeige. Mittlerweile, so erläuterte er, gebe es auch die Möglichkeit der in-vivo-Mikroskopie, mit der man zum Beispiel bei Pilzinfektionen ohne Probenentnahme direkt Strukturen nachweisen und die richtige Therapie beginnen könne.

Als weiteren Interessensschwerpunkt seiner Arbeit beschrieb er das „Orange Pigment“, ein Kriterium von Tumoren, dass es auch bei Glaukomen gebe, wie er zusammen mit Prof. Naumann in Erlangen nachgewiesen hat.

Die Entscheidung für Halle habe ihn eine Sekunde gekostet, ließ der Professor scherzhaft durchblicken. Immerhin stammt der dreifache Familienvater aus Sachsen, hat in Halle die Schule besucht und in Leipzig studiert. Es ist somit eine Art Rückkehr in die mitteldeutsche Heimat und, wie er betonte, mit Halle an einen Standort, der eine lange Tradition in der Augenheilkunde hat.

Zu guter Letzt dankte Viestenz den halleschen Kollegen, die bis dato die Klinik für Augenheilkunde kommissarisch leiteten und ihm ein bestens aufgestelltes Haus übergeben haben.

 

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