Über 100 Bewerbungen aus mehr als 20 Ländern weltweit sind für das Graduiertenkolleg (GRK) 2155 „ProMoAge“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), angesiedelt an den Standorten Halle und Jena, eingegangen. Dieses geht am Freitag, dem 1. Juli 2016, offiziell an den Start. „ProMoAge“ steht dabei für Protein Modification: A Key Mechanism for Ageing. Hauptziel der Projekte soll die Erforschung von sogenannten posttranslationalen Proteinmodifikationen (PTM) zellulärer Proteine als ein Schlüsselmechanismus des Alterns sein sowie deren Einfluss auf alternsrelevante Signalproteine und epigenetische und transkriptionelle Regulationsprozesse.
Zur Verfügung stehen insgesamt 14 Plätze für naturwissenschaftliche Doktoranden (PhD-Studenten) sowie weitere fünf Plätze für Medizindoktoranden, die in Halle sowie in Jena angesiedelt sind, erklärt Professor Dr. Andreas Simm vom Forschungslabor der Herzchirurgie am Universitätsklinikum Halle (Saale) und Sprecher des GRK. Der Antrag für das „ProMoAge“-Graduiertenkolleg war von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zusammen mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Leibniz-Institut für Altersforschung Jena (Fritz-Lipmann-Institut) gestellt worden, da sich die Einrichtungen in ihrer Forschung zum Thema Altern optimal ergänzen.
Kenntnisse über die molekularen Mechanismen des Alterns, die zu entsprechenden Einschränkungen von Organfunktionen führen, können langfristig dazu beitragen, den Gesundheitszustand älterer Menschen zu verbessern. Deshalb sind weitere große Ziele des GRK die Identifikation neuer Biomarker für das Altern und altersassoziierte Erkrankungen, aber auch die Qualifizierung junger Wissenschaftler für eine Laufbahn im Bereich der interdisziplinären Alternsforschung.
„Die naturwissenschaftlichen PhD-Projekte sind bereits festgelegt und auf drei Jahre angelegt, die Medizindoktoranden setzen für ihre Forschung ein Jahr mit dem Studium aus“, sagt Prof. Simm. Am Ende sollen die Forschungsprojekte alle in Doktorarbeiten münden.
Derzeit laufe noch der Einstellungsprozess der Doktoranden, spätestens im Oktober soll dieser abgeschlossen sein, so Prof. Simm. Die Kickoff-Veranstaltung für das Graduiertenkolleg findet dann vom 5. bis 7. November in der Leucorea, der Stiftung der Martin-Luther-Universität, in Lutherstadt Wittenberg statt. Bereits Anfang September wolle man sich aber auch mit vier Vorträgen in einer eigenen „ProMoAge“-Sitzung auf der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) in Stuttgart präsentieren.
Das GRK „ProMoAge“ ist das dritte DFG-Graduiertenkolleg für die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das zweite für die Medizinische Fakultät. Die DFG fördert das Graduiertenkolleg mit 5,2 Millionen Euro über zunächst viereinhalb Jahre.