DAAD Summer School zum Thema Chronische Krankheiten in armen Ländern findet in Halle statt

Die Kooperation mit der Universität von Addis Abeba in Äthiopien ist eine, die intensiv gelebt wird. Regelmäßig sind hallesche Wissenschaftler in der afrikanischen Stadt zu Gast; genauso häufig sind aber auch die Besuche der Äthiopier in Halle. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt die Partnerschaft bereits seit vielen Jahren und ermöglicht nun auch in der kommenden Woche die „DAAD Summer School –  Chronic diseases epidemiology in the context of SDGs from a public health point of view“ in Halle.

Vom 21. bis 25. August 2017 tauschen sich Wissenschaftler im Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik (IMEBI) der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Thema aus. Das heißt, es geht darum, die Ursachen, die Verbreitung und die Folgen chronischer Krankheiten in Afrika zu betrachten. „Chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes bilden eine große Last für das ohnehin schon stark belastete Gesundheitssystem in Ländern mit mittleren oder niedrigen Einkommen“, erläutert Dr. Eva Kantelhardt, die die Summer School in Halle organisiert und seit Jahren die Kooperation mit Addis Abeba pflegt. Die meisten dieser Länder hätten schon mehr als genug damit zu tun, übertragbare Krankheiten, Mangelernährung oder Müttersterblichkeit und Kindergesundheitsfürsorge zu bewältigen. Des Weiteren würde chronischen Krankheiten in der öffentlichen Gesundheitsversorgung kaum Aufmerksamkeit geschenkt.

„Unsere Summer School soll dazu beitragen, Experten des Gesundheitswesens, der Epidemiologie und der Didaktik zusammenzubringen, um die Verantwortung des Gesundheitssystems für einen universellen Zugang zur Versorgung zu diskutieren“, so Kantelhardt.

Während der fünf Tage in Halle werden deshalb einerseits in verschiedenen Vorträgen zahlreiche Themen im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen und dem Status im Gesundheitswesen erörtert und dabei auch einzelne Länder wie Ghana oder Äthiopien betrachtet. Andererseits legt die Summer School in Workshops auch Wert darauf, das methodische wissenschaftliche Arbeiten für Themen wie die Messung der Lebensqualität oder für die Erforschung chronischer Krankheiten und die Krebsforschung zu vermitteln oder auch didaktische Fähigkeiten beispielsweise für Präsentationen oder in der Lehre zu verbessern.

Die Vorträge sind dabei international besetzt. Neben Vertretern aus Äthiopien, Ghana und Großbritannien sind von der Universitätsmedizin Halle Prof. Dr. Dirk Vordermark (Strahlenmediziner, Thema: Untersuchung der Lebensqualität), Prof. Dr. Rafael Mikolajczyk (Epidemiologe, Thema: Accelerated failure time models), Prof. Dr. Thomas Frese (Allgemeinmediziner, Thema: Chronische Lungenerkrankungen), Prof. Dr. Andreas Wienke (Mathematiker, Thema: Frailty-Models), Dr. Dietrich Stoevesandt (Radiologe, Thema: Didaktik-Workshops) sowie Dr. Friderike Lange von der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik als Sprecherzieherin und Kommunikationsexpertin dabei.

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