Die Studierenden der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben entschieden: Ihr mit 10.000 Euro dotierter Projektpreis geht dieses Mal an das Institut für Medizinische Soziologie. Die Wissenschaftler Olaf Martin und Julia Roick wollen ein Coaching für Medizinstudierende entwickeln, das je nach Bedarf geeignete Lernstrategien, Zeitmanagement, Umgang mit Prüfungsangst oder auch Stressbewältigungsstrategien aufgreift. „Mit der Hilfe zur effizienteren Selbstorganisation soll Lernstress besser bewältigt werden können und so insgesamt die Studierfähigkeit verbessert werden. Wir freuen uns, die Lehre an der Medizinischen Fakultät studentenorientiert weiterzuentwickeln“, so Martin.
Berücksichtigt werde dabei der aktuelle Studienstand der jeweiligen Jahrgangsstufen. „Für unsere Lehrtätigkeit ist ein permanenter Austausch mit den Studierenden notwendig, um die studentischen Bedürfnisse mit dem Anspruch des Medizinstudiums in Einklang zu bringen. Wir freuen uns, dies nun im Rahmen des Projektpreises realisieren zu können“, sagt Martin.
Neben konkreter Hilfe für die Studierenden sollen im Rahmen des Projekts unter Beteiligung der Fachschaft und des Lehrausschusses zudem Empfehlungen für die Lehre und Möglichkeiten erarbeitet und das Coaching dauerhaft im halleschen Medizinstudium verankert werden.
Die Studierenden haben aus fünf eingereichten Projekten per Abstimmung das Projekt „Durch richtige Taktung Lernstress bezwingen“ ausgewählt. „Einer der Gründe war, dass die Studierenden im Mittelpunkt des Projektes stehen“, so Sebastian Hauschild vom Fachschaftsrat Medizin. „Wir sind gespannt auf das Coaching und die Erkenntnisse, wovon aktuelle und künftige Studierende in Halle profitieren können.“
Den Projektpreis der Fachschaft gibt es seit 2014. Er wird immer für das Vorjahr vergeben. Im vergangenen Jahr erhielt das Dorothea Erxleben Lernzentrum (DELH) der Medizinischen Fakultät den Projektpreis für die Idee einer virtuellen Notaufnahme, in der die Versorgung von Notfallpatienten in einer realitätsgetreuen, virtuellen Umgebung trainiert werden kann. Dieses Projekt sei nun soweit technisch vorbereitet, dass bereits erste Module getestet werden und die Integration in Aus-und Weiterbildung vorangetrieben werde, so der Leiter des DELH, Dr. Dietrich Stoevesandt.