Ultraschall ist eine in vielen medizinischen Fachgebieten eingesetzte Untersuchungsmethode. Sie ist relativ unaufwendig, kostengünstig und kann schnell Ergebnisse liefern. Letzteres setzt jedoch voraus, dass Ärzte im Umgang mit dieser Methode vertraut sind. Hier setzt der Ultraschallkurs an, den Dr. Anna-Maria Burgdorff, Assistenzärztin an der Universitätsklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Halle (Saale), initiiert hat.
Der Kurs findet bereits zum zweiten Mal im Skills Lab des Dorothea Erxleben Lernzentrums der Medizinischen Fakultät Halle statt und wird von Dr. Bernd Klinge geleitet. Er ist Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Ärztlicher Direktor des Helios-Klinikums Sangerhausen, das Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät Halle ist. Da er zudem DEGUM-III-zertifiziert ist, kann er einen solchen Kurs leiten. Das Angebot ist dabei für Studierende im Praktischen Jahr konzipiert und freiwillig, und entspricht ebenfalls den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin und somit einem europäischen Konzept.
„Mit dem Kurs wollen wir die jungen Mediziner mit der Methode vertraut machen und Ihnen zeigen, dass damit sehr gut in vielen Fällen Diagnosen gestellt werden können“, sagt Dr. Bernd Klinge.
Der Kurs, der über mehrere Wochen gehalten wird, beinhaltet jeweils eine 30-minütige Einführung zum jeweiligen Tagesthema. Den Anfang macht dabei ganz simpel zunächst die rein praktische Beherrschung des Gerätes, zum Beispiel wie der Schallkopf zu halten ist. In weiteren Sitzungen schallen sich die Teilnehmer – maximal fünf pro Gruppe – gegenseitig.
„Nicht nur für die, die später als niedergelassene Ärzte arbeiten, sondern auch in der Klinik ist Ultraschall wichtig. Jedoch muss die Methode beherrscht werden und dafür ist eine Ausbildung nötig“, sagt Dr. Burgdorff, die den Kurs zusammen mit Dr. Klinge ehrenamtlich anbietet. Wenn man nach dem Studium in die Klinik gehe und dort Dienste mache, könne einem das Beherrschen der Ultraschalldiagnostik viel Zeit ersparen und in vielen Fällen auch das Röntgen ersetzen, sagt sie. Selbst arbeite sie deshalb daran, dass die Ultraschallausbildung fest in das Curriculum an der Medizinischen Fakultät Halle aufgenommen werde sowie an ihrer eigenen DEGUM-Zertifizierung.
Mit mehr als 9.000 Mitgliedern gehört die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) nach eigenen Angaben zu den größten medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland und zu den größten Ultraschallgesellschaften weltweit.